Douglas korrigiert Jahresprognose: Verbrauchervertrauen im Einzelhandel unter Druck
Die Parfümeriekette Douglas sieht sich angesichts des zurückhaltenden Verbraucherverhaltens zunehmenden Herausforderungen gegenüber und hat ihre Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr drastisch nach unten korrigiert. Bereits zuvor hatte das Unternehmen aufgrund eines schwachen Weihnachtsgeschäfts seine Prognosen für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) reduziert. Nun revidiert das Management seine Umsatz- und Gewinnziele angesichts der verschlechterten Verbraucherstimmung weiter.
Die im SDax aufgeführten Aktien von Douglas verzeichneten am Freitagmorgen einen Verlust von fast 22 Prozent, wodurch sich der Marktwert des Unternehmens seit dem Börsengang mehr als halbiert hat. Dieser Abwärtstrend setzte sich fort, nachdem das Papier bereits im Februar aufgrund negativer Nachrichten auf ein Rekordtief fiel. Der ursprüngliche Ausgabepreis beim Börsengang vor einem Jahr lag bei 26 Euro je Aktie – ein Niveau, das die Aktie bislang nicht wieder erreicht hat.
Insbesondere in Deutschland und Frankreich zeigt sich das schwache Verbrauchervertrauen in den Verkaufszahlen, sowohl stationär als auch online, wie Analyst Henrik Paganetty von Jefferies anmerkte. Douglas rechnet nun mit einem leichten Umsatzanstieg auf etwa 4,5 Milliarden Euro, während zuletzt noch 4,7 bis 4,8 Milliarden Euro erwartet wurden. Die bereinigte operative Marge soll bei 17 Prozent liegen, was in etwa 765 Millionen Euro entspricht, während zuvor ein unteres Ende der Spanne von 855 bis 885 Millionen Euro geplant war. Der Nettogewinn wird auf rund 175 Millionen Euro geschätzt, deutlich weniger als die bisher prognostizierten 225 bis 265 Millionen Euro.
Douglas-CEO Sander van der Laan brachte zum Ausdruck, dass die globalen wirtschaftlichen und politischen Spannungen auch den Premium-Beauty-Markt in Europa beeinträchtigen. Die rückläufige Frequenz und Nachfrage der Kundinnen und Kunden belasten das Geschäft, besonders in den Schlüsselregionen Deutschland und Frankreich. Vor diesem Hintergrund werden auch mittelfristige Ziele sowie die Entwicklung des Verschuldungsgrads überprüft. Dazu gibt es voraussichtlich weitere Informationen im Rahmen der Berichterstattung zum zweiten Geschäftsquartal am 15. Mai 2025.
Um die Umsatzentwicklung zu fördern und die Profitabilität zu sichern, hat Douglas eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen die Reduzierung von Verwaltungs-, Vertriebs- und Gemeinkosten sowie eine präzisere Steuerung von Nettoumlaufvermögen und Investitionen.