Dodgers werfen Miller ins kalte Wasser – Überlebenskampf für den hochgehandelten Pitcher
Als Bobby Miller in den Tunnel tauchte, um seine mühevolle Leistung zu beenden, war bereits klar: Das Unheil setzte sich fort. Nur zwei schmerzhafte Innings, 35 Pitches im ersten und 30 im zweiten, reichten aus. Manager Dave Roberts griff beherzt ein: "Ich sah keine Besserung", so seine lakonische Erklärung.
Für die Dodgers, die gegen die Miami Marlins antraten, ein Team, das die National League in Niederlagen anführt und die zweitschlechteste Run-Bilanz der Majors hat, war dies ein herber Rückschlag. Miller, der letztes Jahr noch als Starter für die Playoffs eingeplant war, kassierte in zwei Innings vier Runs und sieben Hits, was seine ERA auf 8,52 in 13 Starts katapultierte.
Trotz eines intensiven Hin und Her endete das Spiel mit einer 11-9-Niederlage für die Dodgers. Roberts' Geduld mit Miller schwindet: "Leistung zählt jetzt, und wir überlegen uns sehr genau, wie es weitergeht."
Viele der Fehler sind bekannt. Trotz einer konstanten Fastball-Geschwindigkeit von rund 98 mph mangelte es an der Kontrolle der Nebenwürfen, zu oft brannten die Marlins bei vorhersehbaren Fastballs durch.
Auch die Unterstützung im Feld fehlte weitgehend. Fehler von Gavin Lux und Max Muncy trugen zur Misere bei, mit Auswirkungen bis in den zweiten Inning, wo Miller weitere zwei Runs kassierte.
Immerhin: „Ich habe endlich den Ball im Stadion gehalten,“ stellte Miller zynisch fest – sein erster Auftritt ohne Home Run seit April.
Millers Zukunft bei den Dodgers bleibt ungewiss. Mit dem konstanten Infiziertsein von Verletzungen, wie dem möglichen Comeback von Tony Gonsolin nach einer Reha-Maßnahme, wackeln Millers Chancen. Ursprünglich hoch gehandelt, schwinden nun die Hoffnungen auf seine Rückehr zu alter Stärke.
Millers mentale Blockaden, die Roberts als Ursache sieht, haben sie bisher nicht durchbrechen können. "Physisch geht es ihm gut, aber im Spiel sieht es anders aus. Da gibt es ein mentales Hindernis, das wir dieses Jahr nicht überwinden konnten."
Ob Miller nochmals auf dem Mound steht in dieser Saison, bleibt offen. Doch er bleibt kämpferisch: „Es gibt keinen Zweifel, dass ich zurückkommen werde, besser als je zuvor.“