Dividenden-Duell: Dominion Energy vs. Black Hills Corporation
Im Kontext von Dividendenaktien ist es ratsam, nicht ausschließlich auf die Dividendenrendite zu achten. Ein Vergleich zwischen der Black Hills Corporation (NYSE: BKH) und Dominion Energy (NYSE: D) verdeutlicht dies eindrucksvoll. Letztendlich erweisen sich die künftigen Perspektiven der Dividenden und die Unternehmensgeschichte als weitaus wichtiger.
Beide Unternehmen sind primär regulierte Versorger, was bedeutet, dass sie in ihren jeweiligen Regionen Monopole innehaben, aber ihre Tarife und Investitionspläne von der Regierung genehmigen lassen müssen. Dies führt in der Regel zu einer langsamen und stetigen Geschäftsausweitung. Diese Unternehmen sollten daher nicht als Wachstumsinvestitionen betrachtet werden.
Black Hills ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 4 Milliarden US-Dollar das kleinere der beiden Unternehmen. Dominion gehört zu den größeren Versorgern in den USA und weist eine Marktkapitalisierung von etwa 47 Milliarden US-Dollar auf. Black Hills hat zudem eine kleinere Kundenbasis von etwa 1,3 Millionen in acht Bundesstaaten, während Dominion 4,5 Millionen Kunden in 13 Bundesstaaten bedient.
Ein entscheidender Unterschied besteht in der Geschäftsstruktur: Black Hills ist sowohl im Strom- als auch im Erdgasgeschäft tätig. Dominion hingegen hat sich entschieden, das Unternehmen zu straffen, sodass Strom zum Hauptantrieb seiner Geschäfte wird. Dieses Geschäftsumfeld ist entscheidend, da Dominion seine Dividende eingefroren hat, um seine Bilanz zu stärken und die Ausschüttungsquote zu senken.
Black Hills hingegen hat seine Dividende seit über fünf Jahrzehnten kontinuierlich erhöht und gehört somit zur Elite der "Dividend Kings". Dominion kürzte seine Dividende vor einigen Jahren im Zuge des Verkaufs seines Midstream-Pipeline-Geschäfts – ein früherer Schritt in Richtung eines reinen Stromversorgers. Wer auf zuverlässige Dividendenausschüttungen setzt, ist bei Black Hills klar im Vorteil.
Jedoch lockt Dominion mit einer höheren Dividendenrendite von 4,7% im Vergleich zu den 4,3% von Black Hills. Auch wenn Dominion derzeit keine Dividendenerhöhungen vornimmt, plant das Unternehmen, die Dividende in einigen Jahren parallel zum erwarteten Gewinnwachstum von 5% bis 7% pro Jahr bis 2029 wieder zu steigern.
Sollten Anleger sich für Dominion entscheiden, müssten sie einige Jahre auf das Dividendenwachstum von Black Hills verzichten, während sie zugleich eine höhere Anfangsrendite genießen. Letztlich bleibt jedoch die Frage nach dem zugrunde liegenden Geschäft – und hier scheint Black Hills stärker auf das Wohl seiner Aktionäre fokussiert zu sein.
Dominion gleicht momentan einer Turnaround-Geschichte. Angesichts der Dividendensenkung und der vorläufig nicht eingelösten Wachstumsprognosen könnte das Vertrauen der Anleger auf die Probe gestellt werden. Während Dominion für aggressivere Anleger geeignet sein könnte, ist Black Hills eher eine sicherere Wahl für konservative Investoren, die eine verlässliche Dividende suchen.