Direktvertrieb trotzt widrigen Umständen: Resilienz in Zeiten unsicherer Märkte
In herausfordernden Zeiten haben Unternehmen in Deutschland durch den Direktvertrieb einen bemerkenswerten Umsatzanstieg auf 20,9 Milliarden Euro verzeichnet. Diese zweijährige Steigerung um 2,8 Prozent von 2022 bis 2024 verdeutlicht die Widerstandsfähigkeit des Verkaufsmodells, wie der Bundesverband Direktvertrieb Deutschland (BDD) bekanntgab. Allerdings hat sich das Wachstum im Vergleich zu 2022, damals lag der Anstieg bei 6,6 Prozent innerhalb nur eines Jahres, deutlich verlangsamt. Die Ursache dafür liegt auch in den Nachholeffekten nach der pandemiebedingten Flaute.
Ein Blick auf die Vergangenheit zeigt stärkere Zuwachsraten: 2019 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Die aktuelle Studie reflektiert erstmals einen Zweijahreszeitraum, während zuvor jährliche Erhebungen durchgeführt wurden. Interessant ist auch die konstante Anzahl der im Direktvertrieb tätigen selbstständigen Verkäuferinnen und Verkäufer, die 2024 unverändert bei 908.000 in Deutschland lag.
Der BDD, vertreten durch seine Vorstandsvorsitzende Elke Kopp, sieht diese Entwicklung trotz ökonomischer und geopolitischer Widrigkeiten als positiv. Die Branche profitiert von der persönlichen Ansprache und der hohen Produktqualität, wodurch dem allgemeinen Konsumrückgang erfolgreich entgegengewirkt wird. Kopp, zugleich Geschäftsführerin beim Kosmetikhersteller Mary Kay, hebt hervor, dass der Direktvertrieb den Anspruch der Kundinnen und Kunden auf Vertrauen und direkte Beratung erfülle.
Durch Direktvertrieb werden Waren und Dienstleistungen direkt an den Endkunden verkauft, ohne den traditionellen Einzelhandel einzubeziehen. Neben persönlichen Vorführungen und Beratungen in Haushalten oder Arbeitsplätzen der Konsumenten gewinnt auch der digitale Kanal in Form von Online-Shows an Bedeutung. Erfolgreiche Beispiele dafür sind der Thermomix von Vorwerk oder der Vertrieb von Dienstleistungen durch Unternehmen wie Vodafone und Eon.