Diplomatische Bemühungen für Waffenruhe im Nahen Osten intensiviert
Der US-Gesandte Amos Hochstein setzt seine diplomatischen Bestrebungen im Libanon fort, um eine Waffenruhe zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz zu erreichen. Nachdem Hochstein bereits Israel besucht und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen hatte, führte er am Dienstag Gespräche in Beirut, zunächst mit Nabih Berri, dem Parlamentspräsidenten und wichtigen Verbündeten der Hisbollah. Weitere Treffen mit Ministerpräsident Nadschib Mikati und Außenminister Abdallah Buhabib standen ebenfalls auf Hochsteins Agenda.
Laut US-Quellen wird Hochstein daran arbeiten, eine weitere Eskalation entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu verhindern. Der Drohung einer erneuten militärischen Auseinandersetzung im Hinterkopf hat Hochstein die schwierige Aufgabe, beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen. Benny Gantz, ein ehemaliges Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, betonte jüngst, dass die Zeit für eine diplomatische Lösung der Krise knapp werde und Israel entschlossen sei, die Bedrohung durch die Hisbollah ein für alle Mal zu beseitigen.
Israel fordert, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht, wie es eine wichtige UN-Resolution von 2006 vorsieht. Diese Forderung wird von militärischem Druck untermauert, um die Stabilität in der Region zu gewährleisten. Die UN hat ihre Besorgnis über die jüngste Eskalation geäußert und warnt vor einem möglichen regionalen Konflikt, sollten die Feindseligkeiten weiter zunehmen.
Mit einem Arsenal von mindestens 150.000 Raketen, die Ziele in ganz Israel erreichen können, gilt die Hisbollah als weitaus schlagkräftiger als die islamistische Hamas, mit der Israel seit mehreren Monaten im Krieg steht. Die kritische Situation erfordert daher dringende diplomatische Lösungen, um eine Ausweitung der Spannungen zu verhindern. (eulerpool-AFX)