Digitale Dunkelheit: UN warnt vor humanitärer Krise im Gazastreifen
Angesichts eines umfassenden Ausfalls der Telekommunikationsdienste im Gazastreifen hat die UN eindringlich vor einer Verschärfung der humanitären Lage gewarnt. UN-Sprecher Farhan Haq betonte in New York die dramatischen Folgen des Verlusts der Kommunikation, die als lebenswichtige Verbindung zu Rettungsdiensten und zur Koordination humanitärer Hilfe diene.
Der komplette Internetausfall und weitgehend zusammengebrochene Mobilfunkverbindungen haben den Gazastreifen isoliert. Die Ursache der Misere liegt laut Haq in den Schäden an der letzten Glasfaserkabelverbindung, die den südlichen und zentralen Teil des Gebiets versorgte. Experten schließen eine routinemäßige Störung aus und sprechen von einem Kollaps der essenziellen digitalen Infrastruktur.
Zugespitzt wird die Situation durch Berichte, dass der Schaden während militärischer Aktivitäten entstand. Die Einschränkungen und Zerstörungen in der Region machen humanitäre Hilfen ohnehin schwierig, doch ohne funktionierende Kommunikationskanäle sind Rettungsdienste nun gänzlich abgeschnitten.
Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hat den Kontakt zu seinen Mitarbeitern vor Ort verloren, man habe keine Verbindung mehr zu den operativen Teams in der Region. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa bestätigte die Berichte und informierte, dass das verbliebene Glasfasernetz durch einen Angriff zerstört wurde.
Bereits seit mehr als 20 Monaten sind solche Ausfälle im Kontext des Gazakriegs keine Seltenheit, jedoch wird nun eindringlich auf die potenziellen humanitären und sozialen Konsequenzen aufmerksam gemacht und eine dringliche Wiederherstellung der Versorgung gefordert.