Die Waldschlößchenbrücke in Dresden

Dresden (dpa) - Die Waldschlößchenbrücke ist seit Ende 2007 im Bau und soll fast die ganze Breite des Dresdner Elbtals überspannen, das die UNESCO 2004 zum Weltkulturerbe erklärt hatte.

Der Errichtung der Brücke waren ein jahrelanges politisches Gezerre und juristische Auseinandersetzungen vorausgegangen. Für die UNESCO war der Baubeginn Anlass, das Dresdner Elbtal 2006 auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen. Am Donnerstag hat das Komitee nun der Kulturlandschaft mit ihrer einzigartigen Kombination von Schlössern, Monumenten, Parks, Gärten, Weinbergen, Hangwäldern und Flussauen den Welterbe-Titel aberkannt.

Der in den USA lebende Medizin-Nobelpreisträger und Dresden-Liebhaber Günter Blobel hatte den Stein ins Rollen gebracht. Er hatte sich mit seiner Sorge um die einzigartige Landschaft an das UNESCO-Welterbezentrum in Paris gewandt. Das äußerte daraufhin Mitte 2005 in einem Brief an das Auswärtige Amt Sorge, die Brücke könne den freien Blick auf Elbhänge und Stadt zerschneiden und forderte eine Tunnellösung.

Streit gibt es bis heute über die Frage, wie ersichtlich die Auswirkungen des geplanten Baus bereits bei der Anerkennung zum Weltkulturerbe 2004 waren. Denn dass die Brücke kommen sollte, steht seit einem Stadtratsbeschluss von 1996 fest. Klar ist, dass ihr Standort in den Bewerbungsunterlagen für die UNESCO falsch eingetragen war. Kritiker sprechen bei der 635 Meter langen Brücke von einem «überdimensionierten Monstrum». Die Planer hingegen meinen, das Bauwerk sei eine moderne Interpretation der historischen Bogenbrücken Dresdens und passe daher in die Landschaft.

Die Kosten liegen bei gut 156 Millionen Euro, von denen bisher 37 Millionen Euro verbaut sind. Die Landeshauptstadt Dresden finanziert 141,7 Millionen Euro, davon sind 96 Millionen Euro Fördermittel vom Freistaat. 2011 soll der Verkehr über die Brücke rollen.

Denkmäler / UNESCO / Welterbe
25.06.2009 · 17:45 Uhr
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