Die Konjunktur in Deutschland bleibt wackelig: ZEW-Index überrascht negativ
Deutschland steht weiterhin ohne klaren wirtschaftlichen Aufschwung da, da die jüngsten Konjunkturbewertungen Experten ernüchtern. Der ZEW-Konjunkturindex für Deutschland erlebte im November einen leichten Rückgang auf 38,5 Punkte, einen enttäuschenden Ausgang, nachdem Ökonomen einen Anstieg auf 41,0 Punkte erwartet hatten. Diese Entwicklung des ZEW-Barometers, meldete das renommierte Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, deutet auf nahezu unveränderte, aber pessimistischere Aussichten hin.
ZEW-Präsident Achim Wambach stellte fest, dass das Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung, wirtschaftspolitisch zu handeln, geschwunden ist. Zwar könne das bestehende Investitionspaket der Regierung einen Impuls geben, jedoch bleiben fundamentale strukturelle Herausforderungen bestehen.
Besonders düstere Prognosen gibt es für die Chemie- und Metallindustrie sowie für Banken und Versicherer, während der Privatkonsum erfreulicherweise eine positive Entwicklung zeigt. Laut Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Helaba, bleibt die Entwicklung der deutschen Wirtschaft fragil und von Unsicherheit getrieben. Daher sollten die Erwartungen an das kommende Ifo-Geschäftsklima gedämpft bleiben, zumal auch die kürzlich veröffentlichte Sentix-Umfrage unter den Erwartungen blieb.
Selbst die aktuelle wirtschaftliche Situation wird von Experten weiterhin trübe bewertet, trotz eines geringen Anstiegs des entsprechenden Indikators. Im Gegensatz zu Deutschland konnte die Eurozone positive Signale verzeichnen. Hier verbesserten sich die Konjunkturerwartungen um 2,3 Punkte, und auch die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage erfuhr einen leichten Anstieg.

