Deutschlands Politische Landschaft vor Spannungsgeladenen Neuwahlen
Nach dem dramatischen Zerfall der Koalition unter Bundeskanzler Olaf Scholz steuert Deutschland auf vorgezogene Neuwahlen am 23. Februar zu. Der politische Wettbewerb zieht viele Blicke auf sich, da die Vorzeichen für einen spannenden Wahlkampf stehen.
Im Zentrum der deutschen Parteienlandschaft stehen die SPD unter Scholz und die konservative Allianz aus CDU und CSU. Beide früher dominanten Volksparteien haben in den vergangenen Jahren an Zuspruch verloren, während kleinere Akteure wie die Grünen und die AfD an Boden gewinnen.
Neben den großen Parteien stellen sich die FDP, Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl. Letztere könnten jedoch an der 5-Prozent-Hürde scheitern, wie aktuelle Umfragen andeuten. Die konservative CDU/CSU führt derzeit die Umfragen mit 31,5 Prozent an, dicht gefolgt von der AfD mit 19 Prozent. Die SPD, einst Spitzenreiter, ist auf 17 Prozent abgerutscht, während die Grünen bei 11,5 Prozent und BSW bei 8 Prozent liegen. FDP und Linke stehen bei 4,5 Prozent respektive 3 Prozent.
Beamte und Analysten analysieren die launische Dynamik der Wählerschaft; ein erinnert ans Jahr 2021, als die Konservativen in wenigen Monaten vom Spitzenplatz auf den zweiten Rang fielen. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz steht aufgrund seiner Neigung zu Fehltritten und schnellen Reaktionen besonders im Rampenlicht.
Zentraler Bestandteil der politischen Debatten ist die Unterstützung der Ukraine. Die Mehrheit der etablierten Parteien unterstützt die Hilfe gegen die russische Invasion, im Gegensatz zu den populistischen AfD und BSW, die ein Ende der Waffenlieferungen fordern. Scholz und die SPD treten mit einer zurückhaltenderen, diplomatischeren Haltung auf, im Gegensatz zu den entschlosseneren Positionen der CDU/CSU, Grünen und FDP, die beispielsweise die Lieferung von Taurus-Raketen befürworten.
Ein weiteres dominantes Thema ist die Wiederbelebung der angeschlagenen deutschen Wirtschaft. Scholz und Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, plädieren für Investitionsanreize und Infrastrukturprojekte. Die Debatte um die verfassungsmäßige Schuldenbremse bleibt umstritten, mit Unterstützung einer Reform sowohl von Scholz als auch Merz, während FDP und AfD sich als strikte Verteidiger erweisen.
Die AfD geht noch weiter und befürwortet einen 'Dexit' sowie die Rückkehr zur Deutschen Mark. Die Migrationspolitik polarisiert ebenfalls; die AfD fordert strikte Grenzschließungen und eine Limitierung der Familienzusammenführung, während die Grünen eine offene Asylpolitik vertreten. Die CDU/CSU und SPD haben in den letzten Jahren ihre Positionen verschärft, weichen jedoch in Ansätzen voneinander ab.
Die Energiepolitik bleibt ein heißes Thema, bei dem CDU, SPD und Grüne für den Ausbau erneuerbarer Energien stehen, jedoch verschiedene Finanzierungsmethoden vorschlagen. Unterdessen setzt sich die AfD gegen Subventionen erneuerbarer Energien ein und befürwortet den uneingeschränkten Betrieb von Kohlekraftwerken.

