Deutsche Verbraucher sind offener für KI und Robotik im Gesundheitswesen als andere Nationen
Die Akzeptanz von Technologien wie Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) im Pflege- und Gesundheitssektor ist in Deutschland vergleichsweise hoch. Eine repräsentative Umfrage unter Verbrauchern in den USA, Japan, Frankreich und Deutschland zeigt, dass die Zustimmung in Deutschland auf einer Skala von minus 10 bis plus 10 bei 1,6 liegt. Zum Vergleich: Japan kommt auf einen Wert von 0,9, gefolgt von den USA (0,7) und Frankreich (0,1). Diese Studie, die von der Elektronik-Branchenorganisation gfu in Auftrag gegeben und von der Unternehmensberatung Oliver Wyman durchgeführt wurde, befragte 4.200 Personen, davon 1.000 in Deutschland. Trotz der positiven Grundstimmung gibt es auch kritische Stimmen: 13 Prozent der deutschen Befragten lehnen moderne Gesundheits- und Pflegetechnologien vollständig ab. Ihre Argumente: Pflege erfordere menschliche Empathie, und es bestehe Sorge über fehlende Individualität bei algorithmengesteuerten Behandlungen. Trotzdem erkennen viele die Vorteile wie die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit und die frühzeitige Krankheitsdiagnose. Interessanterweise hoffen 38 Prozent der Deutschen, dass der Einsatz von KI den Druck auf den überlasteten Gesundheitssektor mindern kann. Ebenfalls 30 Prozent erwarten eine Senkung der Behandlungskosten durch neue Technologien, wobei international ähnliche Werte zu finden sind. Allerdings äußern ebenso 30 Prozent die Befürchtung, technologische Lösungen könnten teuer werden, ein Bedenken, das international sogar von 32 Prozent geteilt wird. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics, sieht in der Studie eine Zerrissenheit der Verbraucher. "Die Deutschen zeigen sich international gesehen überdurchschnittlich offen", erläutert Warneke. Sie betont jedoch die widersprüchlichen Erwartungen: „Menschen wünschen sich einerseits persönliche Kontakte, gleichzeitig aber auch die ständige Verfügbarkeit von Hightech-Lösungen.“ Zudem bleibe die Angst vor Datenmissbrauch ein großes Thema, obwohl die Datenanalysefähigkeiten der KI in der Diagnostik viel Zustimmung finden.