Deutsche Pfandbriefbank unter Druck: Verlustreiche Umstrukturierung und skeptische Märkte
Die Deutsche Pfandbriefbank sieht sich aufgrund ihres kostspieligen Rückzugs aus dem US-Geschäft in einer angespannten finanziellen Lage. Vorstandschef Kay Wolf präsentierte bei der jüngsten Zwischenbilanz in Garching die Strategie, die Bank zu einem profitableren und widerstandsfähigeren Institut umzubauen. Allerdings wird für das aktuelle Geschäftsjahr ein Verlust von 210 bis 265 Millionen Euro vor Steuern erwartet, was die Markterwartungen dämpft.
Die Börse reagierte prompt und ließ die Aktie der Pfandbriefbank am Vormittag um 3,4 Prozent auf 4,09 Euro sinken. Dies ist allerdings immer noch ein höherer Stand als der Tiefpunkt Anfang November, als kurslose Spekulationen über ein schwaches Jahresende die Aktie auf 3,75 Euro drückten. Seit Jahresbeginn hat das Papier fast 15 Prozent an Wert verloren, wobei es sogar knapp die Hälfte seines Preises der letzten drei Jahre eingebüßt hat.
Obwohl im dritten Quartal ein Vorsteuergewinn von 14 Millionen Euro erzielt wurde, führen die Verluste des ersten Halbjahres zu einem Vorsteuerverlust von 235 Millionen Euro nach neun Monaten. Die Bank bleibt auch für das vierte Quartal pessimistisch eingestellt und rechnet mit weiteren negativen Ergebnissen. Der Ausstieg aus den USA, bedingt durch Kreditausfälle und Wertverluste bei Büroimmobilien, brachte erhebliche Abschreibungen mit sich.
Wolf, der Anfang 2024 das Ruder der Bank von Vorgänger Andreas Arndt übernommen hatte, verfolgt nun einen deutlichen Kurswechsel. Die Konzentration auf Europa gestaltet sich jedoch anspruchsvoll, denn die Marktbedingungen bleiben schwierig. Den Aktionären stellt Wolf weiterhin Gewinnausschüttungen in Aussicht und betont das Festhalten am Aktienrückkaufprogramm. Doch zunächst muss die Bank ihre Ausrichtung optimieren.
Die Pfandbriefbank peilt für 2025 ein Neugeschäft von 5,5 bis 6 Milliarden Euro an, eine Korrektur gegenüber der optimistischeren Erwartung von 6,5 bis 7,5 Milliarden im Sommer. Die enttäuschende Markterholung und die Zurückhaltung von Käufern und Verkäufern in Europa erschweren den Wandel und die Kompensation des US-Ausstiegs.

