Deutsche-Bank-Chef: Beim Konzernumbau auf Kurs - Geldpolitik soll bei Inflation handeln - Aktie freundlich

"Ich glaube, wir sind bislang wirklich sehr gut durch die Transformation gekommen", sagte Sewing am Montag auf der Euro Finance Week in Frankfurt. "Alle vier Geschäftsbereiche sind da, wo wir sie haben wollen." Die einen seien sogar etwas weiter. Es seien aber noch fünf Quartale zu gehen. "Das bedeutet, dass wir die Profitabilität weiter steigern werden müssen", sagte Sewing.

Die Deutschen Bank steckt in einem umfassenden Umbau, bei dem ganze Abteilungen geschlossen, riskante Teile des Investmentbankings abgestoßen und umfassende Sparmaßnahmen angeschoben wurden. Bis 2022 sollen weltweit rund 18.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Bank strebt für 2022 eine Nachsteuerrendite von acht Prozent an. Die Aufwand-Ertragsrelation soll dann bei 70 Prozent liegen. Das heißt, dass für jeden Euro Ertrag 70 Cent aufgewendet werden müssen. Diese Kennzahl hatte Ende September noch bei 82 Prozent gelegen.

Am Montag zeigt sich die Deutsche Bank-Aktie auf XETRA zeitweise 0,14 Prozent fester bei 11,17 Euro.

Sewing: Geldpolitik muss bei hoher Inflation gegensteuern

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank hat die Geldpolitiker angesichts der hohen Inflation zum Gegensteuern aufgefordert. "Das vermeintliche Allheilmittel der vergangenen Jahre - niedrige Zinsen bei scheinbar stabilen Preisen - hat seine Wirkung verloren, jetzt kämpfen wir mit den Nebenwirkungen", sagte Christian Sewing zur Eröffnung der Euro Finance Week in Frankfurt. "Die Folgen dieser ultralockeren Geldpolitik werden sich immer schwerer heilen lassen, je länger die Zentralbanken nicht gegensteuern."

Anders als die Notenbanken gingen die Ökonomen der Deutschen Bank nicht davon aus, dass es sich bei der hohen Inflation um einen temporären Effekt handelt. Auch die Kunden der Deutschen Bank richteten sich darauf ein, dass die hohen Inflationsraten länger andauern werden. "Und wir wissen, was das heißt: Steigen die Inflationserwartungen, dann steigt in der Regel irgendwann auch die Inflation", so Sewing.

Die europäischen Banken sieht Sewing trotz hoher Inflation, der Störung der Lieferketten und der insgesamt angespannten geopolitischen Lage dank der Bereinigung ihrer Bilanzen nach der Finanzkrise robust aufgestellt. Die Branche müsse aber weiter daran arbeiten, sich "besser auf das veränderte Risikoumfeld und auf Generationentrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit" einzustellen, so Sewing.

Um Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit zu werden, sei aber mehr Kapital erforderlich als die Banken und Regierungen allein werden stemmen können. Deshalb brauche es eine europäische Kapitalmarktunion. "Ohne Kapitalmarktunion, davon bin ich überzeugt, wird es keinen Green Deal geben", sagte Sewing.

"Das heißt natürlich auch, dass wir große und starke Banken in Europa brauchen, die auf dem Kapitalmarkt für ihre Kunden agieren können", so der Manager, der seine Forderung nach einer Bankenunion wiederholte. "Und genau dafür müssen wir auch in Deutschland Kompromisse eingehen. Wenn es künftig transeuropäische Banken geben soll, muss es auch eine gemeinsame europäische Einlagensicherung geben." Nach den zuletzt eher schleppenden Fortschritten sei es zu begrüßen, dass EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness die Debatte mit einem Aufruf zur Vollendung der Bankenunion jüngst wieder eröffnet habe.

FRANKFURT (Dow Jones/Reuters)

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[finanzen.net] · 15.11.2021 · 15:56 Uhr
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