Der Ton macht die Musik: Forscher bringen Computern bei, freundlicher zu kommunizieren

Freundliche und höfliche Kommunikation wird von den meisten Menschen in ihrer Muttersprache zumindest im Prinzip beherrscht. Computern kann dies jedoch oft schwer. Forscher der Carnegie Mellon University wollen einer KI beibringen, aus einem vorgegebenen Satz eine höflichere Variante abzuleiten. Daraus profitieren könnten vor allem Chatbots und andere Dialogsysteme.

Höflichkeit ist ein Problem für künstliche Intelligenzen

„Schicken Sie mir eine Kopie“ ist als Satz grundsätzlich weniger höflich als „Könnten Sie mir bitte eine Kopie schicken“. Diese Unterscheidung fällt den meisten Muttersprachlern sehr leicht. Künstliche Intelligenzen können aber bereits bei dieser Aufgabe vor einer größeren Herausforderung stehen. Ein Team rund um Shrimai Prabhumoye von der Carnegie Mellon University will KIs beibringen, freundlicher zu kommunizieren. Dazu erstellten die Forscher eine umfassende Datenbank von Sätzen unterschiedlicher Höflichkeit, mit deren Hilfe sie eine selbstlernende KI darauf trainieren konnten, verschiedene Sätze in eine höflichere Variante zu überführen.

Als Anwendungsbeispiel entwickelten die Forscher die Vision eines E-Mail-Programms, das neutral oder unhöflich klingende Sätze entdeckt und ähnlich wie bei einer Rechtschreibprüfung markieren kann. Der Nutzer kann dann aus mehreren höflicher formulierten Alternativen auswählen. Denn auch wenn Muttersprachler höfliche Sprache tendenziell als solche identifizieren können: Die Anwendung derselben fällt dann manchmal doch schwerer als gedacht.

Computer sollen Höflichkeit erkennen können

Es geht dabei nicht nur darum, ein ›Bitte‹ oder ›Danke‹ anzuhängen„, erklärt Prabhumoye das System. Stattdessen müssen ganze Sätze analysiert und neu formuliert werden. Das wurde den Forschern schnell klar, als das System am Anfang Sätze wie „Bitte bitte bitte hilf mir“ noch als besonders höflich einstufte.

Für die Datenbank analysierten die Forscher eine halbe Millionen interne E-Mails des Unternehmens Enron, die im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren öffentlich gemacht werden mussten. Aus dieser Analyse erzeugten die Forscher einen Datensatz, der etwa 1,39 Millionen Sätze enthält, die nach ihrem Höflichkeitsgrad katalogisiert sind.

Neben E-Mail-Programmen könnte eine derartige Technologie auch in automatischen Dialogsystemen wie etwa Chatbots Verwendung finden. Auch automatisch generierte E-Mail-Antworten könnten so dynamischer gestaltet werden.

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Wissenschaft / Künstliche intelligenz
[trendsderzukunft.de] · 02.07.2020 · 19:59 Uhr
[4 Kommentare]
 
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