Delivery Hero-Aktie im Minus: Delivery Hero sammelt mit Kapitalerhöhung frisches Geld ein

Der Bruttoemissionserlös der Barkapitalerhöhung ohne Bezugsrecht der Aktionäre liege bei rund 1,2 Milliarden Euro, teilte der DAX-Konzern am Mittwochabend in Berlin mit. Insgesamt verkaufte das Unternehmen knapp neuneinhalb Millionen neue Stammaktien an institutionelle Investoren für 132 Euro je Stück. Der Schlusskurs im XETRA-Hauptgeschäft hatte bei 138,35 Euro gelegen.

Die Zahl der neuen Aktien entspricht rund 4,7 Prozent des Grundkapitals des Konzerns. Die Erlöse will das Management unter anderem für "attraktive Investitionsmöglichkeiten" nutzen. Damit könnten weitere Expansionen oder Übernahmen in neuen Ländern gemeint sein.

Delivery Hero setzt auf Wachstum, ungeachtet der roten Zahlen, die das Unternehmen weiterhin schreibt. Zuletzt akzeptierte der Konzern die Auflagen südkoreanischer Behörden und will seine Tochter Yogiyo verkaufen, um den dortigen Lieferdienst Woowa übernehmen zu dürfen.

Delivery Hero hatte ungefähr vor einem Jahr ebenfalls frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Damals ging es um 2,3 Milliarden Euro durch die Platzierung von Wandelschuldverschreibungen sowie einer Kapitalerhöhung.

Keine hohen Verluste bei Delivery Hero-Aktie

Nach der jüngsten Kursrally bei Delivery Hero haben Anleger am Donnerstag mit relativ moderaten Gewinnmitnahmen auf die Kapitalerhöhung des Essenslieferdienstes reagiert. Am späten Vormittag notierten die Papiere 1,52 Prozent tiefer bei 136,25 Euro und damit deutlich über dem Platzierungspreis für die neu ausgegebenen Aktien. In den vergangenen rund vier Wochen waren die Aktien von Delivery Hero um fast 50 Prozent nach oben geschnellt und hatten am Dienstag mit 145,40 Euro ein Rekordhoch erreicht.

Dass der wachstumsstarke Essensauslieferer nach der jüngsten Kurs-Rally das hohe Niveau für eine Aufstockung des Kapitals nutzen würde, habe am Markt nicht überrascht, hieß es von Börsianern. Weitere Kursverluste nach dem Rücksetzer am Vortag dürften rasch wieder Käufer anziehen, prognostizierte ein Händler.

Die Kapitalmaßnahme bringe eine fünfprozentige Gewinnverwässerung mit sich, schrieb Analyst Adrien de Saint Hilaire von der Bank of America. Dennoch sehe er die Nachricht positiv wegen der Möglichkeiten, die sich der Essenslieferant damit schaffe. Bisher seien Übernahmen und Investitionen in das eigene Geschäft eine Erfolgsgeschichte gewesen.

2020 habe für den Essenslieferanten ein gutes Ende gefunden mit der unter Auflagen genehmigten Übernahme von Woowa in Südkorea, bilanzierte Analyst Andrew Ross von der britischen Großbank Barclays. Delivery Hero verzeichne branchenweit das stärkste Wachstum und spüre weiterhin Rückenwind durch die Corona-Pandemie. Die Rahmenbedingungen stimmten, um profitabel zu werden - im Idealfall im Jahr 2022.

/ngu/knd/jha/

BERLIN (dpa-AFX)

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 07.01.2021 · 12:20 Uhr
[0 Kommentare]
 
Reformweg der Kirche laut Erzbischof Koch «nicht zu Ende»
Berlin (dpa) - Berlins Erzbischof Heiner Koch sieht den Weg vorsichtiger Reformen in der […] (01)
Kretinskys Spiel: Ein Schritt entfernt von der Metro-Mehrheit
Mit fast einer Mehrheitsbeteiligung unterstreicht Kretinsky seine Ambition, nicht nur als […] (00)
Segel setzen auf dem Smartphone: World of Warships: Legends jetzt spielbar
Wargaming, der Entwickler und Publisher des führenden Seeschlacht-MMOs World of Warships, […] (00)
«Nur ein kleiner Gefallen» bekommt eine Fortsetzung
Amazon MGM Studios gab bekannt, dass Anna Kendrick, Blake Lively, Henry Golding, Andrew Rannells, Bashir […] (00)
Studie: Apple TV Plus mit höchster Bewertung seiner Inhalte auf IMDb
Vor fünf Jahren startete Apple TV Plus und trotz ihrer gegenüber der Konkurrenz relativ kleinen […] (00)
FC Bayern ohne Neuer im Klassiker gegen Borussia Dortmund
München (dpa) - Ohne Nationaltorwart Manuel Neuer muss der FC Bayern das Topspiel in der […] (01)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News