Dax verliert an Boden trotz Eindämmung des Anfangsverlusts
Der Dax verzeichnete am Mittwoch im schwachen globalen Marktumfeld weiter Rückgänge, konnte jedoch seinen Anfangsverlust etwas eindämmen. Bis zum frühen Nachmittag verbuchte der Index ein Minus von 0,86 Prozent und notierte bei 18.586,41 Punkten. Auch der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen sank um 0,97 Prozent auf 25.158,26 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,3 Prozent an Wert.
Am Dienstag hatte der Dax noch einen Rekordstand erreicht, bevor er kurz unter der Marke von 19.000 Punkten wieder nachgab. Schwache Stimmungsdaten aus der amerikanischen Industrie und ein negativer US-Börsenhandel führten zu weiteren Gewinnmitnahmen. In New York zeichnet sich derzeit keine Erholung ab.
In Asien beeindruckte vor allem der Rückgang des japanischen Nikkei 225, der Erinnerungen an den weltweiten Markteinbruch Anfang August weckte. Damals hatten sich die Märkte schnell erholt und die Verluste wettgemacht. Der September gilt traditionell als schwieriger Börsenmonat, und am Freitag steht der monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA an, der entscheidend für die Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed sein dürfte. Bis dahin wird kaum ein erneuter Angriff des Dax auf die 19.000-Punkte-Marke erwartet, wie Experten der Landesbank Helaba einschätzen.
Die Chartspezialisten von Index-Radar rieten dazu, die jüngsten Verluste nicht überzubewerten. Nach einer kräftigen Rally im August hätten viele Indizes zuletzt Rekordstände erreicht und seien technisch überhitzt gewesen. Die nun erfolgten Gewinnmitnahmen seien daher ein normales Phänomen.
In der Eurozone wurden am Mittwoch Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor veröffentlicht. Diese zeigten für August eine leichte Verbesserung, allerdings wurde eine vorhergehende Schätzung nach unten korrigiert. Am späteren Nachmittag richten sich die Blicke der Anleger auf Wirtschaftsdaten aus den USA, speziell die Auftragsdaten der Industrie. Nach dem Handelsende in Europa wird dann der Fed-Konjunkturbericht, das sogenannte 'Beige Book', erwartet.
Die Aktien der Commerzbank fielen um 1,3 Prozent, da der Staat seinen Ausstieg aus dem Finanzhaus plant und erste Schritte zur Reduzierung seiner Beteiligung unternimmt. Die amerikanische Branchenschwäche führte zu Verlusten bei Halbleitertiteln: Infineon verlor 4,6 Prozent und Aixtron aus dem MDax sank um 2,6 Prozent.
Im Gegensatz dazu verzeichneten Immobilienwerte Gewinne: Vonovia stieg im Dax um 1,8 Prozent und TAG sowie LEG im MDax gehörten zu den größten Gewinnern. Schwache Wirtschaftsdaten haben Wachstumsängste geschürt, doch hoffen Anleger auf mögliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB). Dies würde insbesondere dem zinssensiblen Immobiliensektor zugutekommen, der zudem von einer positiven Studie des Analysehauses Kepler Cheuvreux gestützt wird.
Die Aktien der Deutschen Börse erreichten aufgrund einer Empfehlung der britischen Investmentbank Barclays ein Rekordhoch und legten zuletzt um 1,3 Prozent zu. Der Euro zeigte sich mit 1,1042 US-Dollar wenig verändert, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1035 Dollar festgesetzt hatte.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen. Die Umlaufrendite sank von 2,32 Prozent am Vortag auf 2,24 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,43 Prozent auf 126,53 Punkte zu, und der Bund-Future stieg um 0,19 Prozent auf 134,27 Punkte.