DAX unter Druck: Nervosität prägt den Markt
Der deutsche Aktienmarkt sieht sich auch in der neuen Woche potentiellen Herausforderungen ausgesetzt. Chefmarktanalyst Jochen Stanzl von der Consorsbank betonte, dass der DAX erst dann Stabilität erlangen könne, wenn die momentan hitzigen Diskussionen abklingen. Trotz hervorragender Quartalszahlen von Nvidia haben sich die Anleger nicht von ihren Sorgen um die hohen Bewertungen im Technologiesektor lösen können.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets stellte fest, dass der anfängliche Enthusiasmus rund um Künstliche Intelligenz derzeit auf einem brüchigen Fundament steht. Der DAX steht nun vor der Aufgabe, sich an der 23.000-Punkte-Marke zu behaupten. Ein Absinken darunter könnte den Weg für weitere Rückgänge öffnen.
Experten der LBBW sehen die Möglichkeit einer Jahresendrally inzwischen als unwahrscheinlich an. Die Zurückhaltung der Anleger, die aufgrund von Negativnachrichten teils Gewinne sichern, wird durch saisonale Faktoren zusätzlich verstärkt, wie Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners anmerkt. Auf politischer Ebene sorgen Verzögerungen bei wichtigen Wirtschaftsdaten in den USA für geldpolitische Unsicherheit.
In Deutschland wird der Ifo-Geschäftsklimaindex zu Wochenbeginn im Fokus stehen, während weitere Indikatoren wie Inflations- und Arbeitsmarktdaten am Freitag folgen. Quartalszahlen von Aroundtown und Jahreszahlen von Easyjet könnten ebenfalls interessante Einblicke liefern. Allerdings könnte das amerikanische Erntedankfest, das die US-Börsen am Donnerstag lahmlegt, für einen reduzierten Handel und eine ausgedünnte Marktlandschaft sorgen.

