Dax in gebremster Erholungsfahrt: Erwartungen an die Fed sorgen für positive Vorzeichen
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich trotz der jüngsten Kursrutsche widerstandsfähig: Der Dax setzte seine Aufholjagd am Dienstag fort und stieg um 0,37 Prozent auf 23.846,07 Punkte. Bereits am Vortag konnte der Index ein Plus von 1,4 Prozent verbuchen. Der MDax der mittelgroßen Werte konnte ebenfalls zulegen und notierte ein Plus von 0,89 Prozent bei 30.824,66 Punkten. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets sieht hinter dieser Entwicklung ein optimistisches Sentiment der Anleger, das durch die Aussicht auf eine geldpolitische Unterstützung genährt wird. Die unerwartet schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA am Freitag haben die Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed im September angeheizt, was Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver erscheinen lässt. Christian Henke, Marktanalyst beim Handelshaus IG, merkt jedoch an, dass der Widerstand gegen eine lockere Geldpolitik innerhalb der Fed langsam zu schwinden scheint – zum Unmut von Fed-Chef Jerome Powell. Powell sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, die Inflation zu zähmen, da die Verbraucherpreise potenziell durch die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump unter Druck geraten könnten. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt im Mai 2026 dürfte Powell weiterhin im Spannungsfeld zwischen politischen Erwartungen und wirtschaftlichem Sachverstand navigieren müssen.

