DAX im Rückwärtsgang – US-Inflationsdaten drücken auf die Stimmung
Nach einem verheißungsvollen Start ins Jahresend-Rallye verzeichnete der DAX ein negatives Vorzeichen. Der deutsche Leitindex begann mit einem beeindruckenden Stand über 20.460 Punkten den Handelstag, konnte die Gewinne jedoch nicht halten, da Unterstützung seitens der US-Börsen ausblieb.
Dort kündigen sich zum Handelsbeginn moderate Verluste an der Wall Street an. Zur Mittagszeit notierte der DAX mit einem Minus von 0,16 Prozent bei 20.416,84 Punkten, während der MDAX um 0,83 Prozent auf 27.084,81 Punkte fiel. Allgemein herrscht Vorsicht an den Märkten, da mit den US-Inflationsdaten am Mittwoch und der EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag entscheidende Ereignisse bevorstehen.
In der kommenden Woche schauen Anleger zudem gespannt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Martin Utschneider, Chartexperte bei Finanzethos, bleibt optimistisch und sieht die Jahresendrallye als intakt an. Er betont, dass bislang keine Verkaufssignale erkennbar sind und eine mittel- bis langfristige Aufwärtstendenz vorherrsche.
Dagegen betrachtet Portfolio-Manager Thomas Altmann den Dax als "deutlich überkauft", wodurch Anleger verstärkt Absicherungen gegen Rückschläge treffen. Wenn es dem DAX gelingt, die bisherigen Jahresgewinne zu sichern, könnte 2023 das stärkste Anlegerjahr seit 2019 werden.
Allein in der ersten Dezemberwoche hatte der DAX um etwa vier Prozent zugelegt und den US-Index Dow Jones Industrial in den Schatten gestellt. Besonders auffällig waren die Aktien der Compugroup im SDAX, die dank eines Übernahmeangebots von CVC Capital um fast 32 Prozent anstiegen.
Für die Aktie von Stabilus ging es nach einem Plus zunächst um 3,8 Prozent abwärts. Unangenehm fiel auch die Aktie von Hellofresh mit einem Abschlag von 6,8 Prozent auf, nachdem ein US-Medienbericht über Kinderarbeit Schlagzeilen machte. Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt litten unter Gewinnmitnahmen, ausgelöst durch die politische Entwicklung in Syrien und das erneute Aufsehen um Donald Trump bei Gesprächen mit internationalen Führungspersönlichkeiten.

