CVC Capital Partners erwägt Privatisierung von CompuGroup Medical
Die renommierte Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners zieht eine Übernahme von CompuGroup Medical in Erwägung und befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen, den deutschen Softwareanbieter für den Gesundheitssektor von der Börse zu nehmen. Laut einer Unternehmensmitteilung offeriert CVC ein Angebot von 22 Euro je Aktie an den Koblenzer Softwareanbieter, dessen Marktwert zuletzt bei 878,6 Millionen Euro lag, nach einem dramatischen Kursverfall von über 50 % im Jahresverlauf.
Das langfristige Engagement der Gründungsfamilie Gotthardt in CompuGroup bleibt indes ungebrochen. Sie würde rund 50,1 % der Anteile behalten. Frank Gotthardt, der das Unternehmen 1987 gründete, führt dies unter Mitwirkung seiner Familie fort. Die Geschäftszahlen des Unternehmens offenbaren allerdings Herausforderungen: Die Gewinnaussichten haben sich deutlich verschlechtert, was im Juli zu einer Gewinnwarnung geführt hat.
CVC Capital Partners, bekannt für seine dynamische Investitionsstrategie und mit beeindruckenden 26 Milliarden Euro im größten Buyout-Fund weltweit, erhöht mit dieser potenziellen Akquisition den Druck auf den Markt. Die Gesellschaft investierte bereits 13,4 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte, seitdem sie im April an der Amsterdamer Börse notiert ist.
CompuGroup bietet umfangreiche Softwarelösungen für Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken an, wobei es weltweit in 60 Ländern tätig ist. Die analoge Marktentwicklung alarmierte Analysten von Hauck & Aufhaeuser, die dem Unternehmen eine schwache Position in seinem Kerngeschäft vorwerfen. Diese Herausforderungen machen eine Privatisierung unter CVC vielleicht attraktiver.
Unter der neuen Führung von Daniel Gotthardt, nach dem Abschied von Michael Rauch im Juli, agiert CompuGroup weiterhin in einem umkämpften Markt, während der Familienpatriarch seine Leidenschaft für Oldtimer und die Unterstützung des Eishockeyclubs Kölner Haie pflegt.

