Continental bereitet Spin-Off seiner Autozuliefersparte vor
Der Reifenhersteller und Automobilzulieferer Continental hat beschlossen, sich von seiner angeschlagenen Automotive-Sparte zu trennen. Diese umfasst Bereiche wie Elektronik, Bremsen und Innenausstattung und soll durch ein sogenanntes reines Spin-Off an die Börse gebracht werden. Diese Entscheidung traf der Vorstand unter Führung von Nicolai Setzer nach monatelanger Prüfung.
Noch müssen Aufsichtsrat und Hauptversammlung im kommenden Jahr ihre Zustimmung erteilen. Geplant ist, den Prozess bis Ende 2025 abzuschließen. Continental hat in den letzten Jahren trotz einer schwachen Branchenkonjunktur bereits mit finanziellen Herausforderungen in seiner Zuliefersparte zu kämpfen gehabt.
Jetzt wird ein umfassendes Sparprogramm umgesetzt, das ab kommendem Jahr jährlich 400 Millionen Euro einsparen soll. In der Verwaltung werden dazu rund 5.400 Stellen abgebaut und auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden gekürzt. Insgesamt entfällt dadurch die Beschäftigung von 7.150 Personen.
Das Ziel ist, die Sparte wieder profitabel zu machen und für Investoren attraktiv zu gestalten. Ein reiner Spin-Off bedeutet, dass Aktionäre automatisch neue Aktien der ausgegliederten Sparte erhalten und entscheiden können, ob sie diese behalten oder verkaufen möchten. Continental profitiert finanziell nicht direkt von diesem Verfahren.
Bereits in der Vergangenheit hat das Unternehmen die Sparte um den Antriebsstrang in das Unternehmen Vitesco überführt, welches ebenfalls per Spin-Off an die Börse ging und inzwischen zur Schaeffler-Gruppe gehört. Von den rund 195.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Continental sind knapp 96.400 in der Automobilzuliefersparte tätig.
Diese stellt den größten Teil des Dax-Konzerns dar, wobei das Reifengeschäft den größten Gewinnbeitrag leistet. Die Pläne des Vorstands sollen im März 2025 dem Aufsichtsrat vorgestellt werden, und die Hauptversammlung am 25. April muss final zustimmen. Bis Ende 2025 soll dann eine effiziente und fokussierte Holdingstruktur entstehen, wie Continental-Chef Setzer betont.

