CIA: Iran könnte im Jahr 2012 Atombomben haben

Washington/Teheran (dpa) - Der Iran verfügt nach Einschätzung von CIA-Chef Leon Panetta über genügend niedrig angereichertes Uran für zwei Atombomben. Sollte es das Regime in Teheran darauf anlegen, könnten diese Nuklearwaffen 2012 einsatzbereit sein, sagte der Geheimdienstchef dem Sender ABC.

Der Iran wies die Äußerungen als «grundlos» zurück und bekräftigte, dass sein Atomprogramm nicht auf den Bau von Waffen abziele. Der russische Präsident Dmitri Medwedew sagte in einer ersten Reaktion, dass die Stichhaltigkeit von Panettas Einschätzung genau prüft werden müsse. «Sollten die Behauptungen der amerikanischen Geheimdienste bestätigt werden, würde dies die Lage deutlich verschärfen», sagte der Kremlchef am Sonntagabend (Ortszeit) nach dem G20-Gipfeltreffen im kanadischen Toronto.

Um Atombomben zu bauen, müsse der Iran das Uran zunächst hoch anreichern, sagte Panetta. «Und wir würden schätzen, dass es, wenn sie sich dafür entscheiden, wahrscheinlich ein Jahr dauern würde, diesen Punkt zu erreichen. Wahrscheinlich würde es ein weiteres Jahr dauern, die geeignete Art von Trägersystem zu entwickeln, um die Waffen einsatzbereit zu machen.»

Der Chef des Geheimdienstes äußerte die Überzeugung, dass der Iran trotz der jüngsten neuen UN-Sanktionen und zusätzlicher Strafmaßnahmen der EU und USA weiterhin an seinen Nuklearkapazitäten arbeite. Es gebe in Teheran «eine anhaltende Diskussion darüber, ob sie mit der Bombe weitermachen sollten oder nicht. Aber sie entwickeln ganz klar ihre nuklearen Fähigkeiten», sagte Panetta.

«Die US-Geheimdienste sind sich mehr als jeder andere darüber im Klaren, dass der Iran kein nukleares Programm mit militärischen Zielen hat», sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast der staatlichen Fernsehgesellschaft IRIB. Er wertete Panettas Äußerungen als neue «anti-amerikanische Propaganda».

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte unterdessen, sein Land sei im August zu Atom-Gesprächen bereit. Neben den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Weltsicherheitsrates und Deutschland sollten auch andere Staaten wie Brasilien und die Türkei daran beteiligt werden, forderte Ahmadinedschad in Teheran. Brasilien und die Türkei hatten sich gegen verschärfte UN-Sanktionen gewandt.

Konflikte / USA / Iran
28.06.2010 · 16:22 Uhr
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