Chipbranche im Aufruhr: ASML-Prognose zieht Intel nach unten
Die Aktien des Halbleitergiganten Intel erlebten heute einen Rückgang, nachdem der niederländische Branchenführer ASML ein ernüchterndes Zukunftsbild für 2025 zeichnete. Die Vorhersagen von ASML, einem zentralen Akteur in der Halbleiterindustrie und wichtiger Lieferant von Lithografiemaschinen, beeinflussen die gesamten Marktbewegungen und haben die Investorenstimmung gedämpft.
In seinem aktuellen Quartalsbericht erklärte ASML, dass die erwartete Erholung der Nachfrage nach seinen Maschinen länger auf sich warten lasse. Grund dafür seien Schwächen bei Logik- und Speicherchips. Während Intel vor allem im Bereich der Logikchips aktiv ist, hat das Unternehmen sein Speichergeschäft bereits vor einigen Jahren abgestoßen.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für Intel sind die eigenen Umstrukturierungsmaßnahmen, die im August angekündigt wurden und den Abbau von mindestens 15 % der Belegschaft beinhalten. Trotz eines jüngst ergatterten Auftrags zur Fertigung eines maßgeschneiderten AI-Chips für Amazon bleibt unklar, wie stark die Wachstumsverlangsamung in der Foundry-Branche Intel treffen wird. Das Unternehmen hat große Pläne für seine neuen Foundry-Dienstleistungen, doch die jüngsten Nachrichten von ASML könnten diese Ambitionen dämpfen.
Parallel dazu plant Intel eine Zusammenarbeit mit AMD, um eine Beratungsgruppe zur x86-CPU-Architektur zu formen. Mit dieser Initiative wollen die Unternehmen gegen die wachsende Konkurrenz von Arm Holdings antreten, das durch seine stromsparende Architektur vor allem im Smartphone-Segment Marktanteile gewinnt.
Angesichts der momentanen Herausforderungen steht Intel unter enormem Druck. Da das Unternehmen derzeit mit finanziellen Verlusten in seiner Foundry-Sparte kämpft, könnten zusätzliche branchenweite oder makroökonomische Schwierigkeiten den ersehnten Turnaround weiter hinauszögern.