Chinesischer Gesellschafter Lingyun strebt Revitalisierung von Kiekert an
Der chinesische Autozulieferer Lingyun hat sein Vorhaben bestärkt, die Kontrolle über den insolventen Autoschloss-Spezialisten Kiekert beizubehalten. Ziel sei es, die Insolvenz so bald wie möglich zu beenden, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Lingyun plane, wesentliche Beiträge zu leisten, um das Insolvenzverfahren zu klären und ein zukunftsfähiges Konzept für die kommenden Jahre zu etablieren.
Dieses Konzept müsse die Zustimmung aller wichtigen Parteien erhalten. Deutschland und insbesondere der Standort in Nordrhein-Westfalen seien von essenzieller Bedeutung. Man habe mittlerweile einen regelmäßigen und konstruktiven Austausch mit den Beteiligten, der sowohl vertrauensvoll als auch vertraulich sei.
Der Hintergrund der Insolvenz ist die Entscheidung des Amtsgerichts Wuppertal, das am 23. September ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet hatte. Die Insolvenz resultiere aus der Nichterfüllung finanzieller Verpflichtungen seitens Lingyun, die im dreistelligen Millionenbereich liegen. Rund 700 Mitarbeiter in Heiligenhaus sind direkt betroffen, während die internationalen Tochtergesellschaften der Kiekert AG außerhalb des Verfahrens bleiben.
Hakan Civelek von der IG Metall äußerte, dass eine Rücknahme des Insolvenzantrags möglich wäre, falls die Zahlungsunfähigkeit behoben werde. Obwohl er sich zur Wahrscheinlichkeit einer solchen Wende nicht äußern wollte, habe er den Eindruck, dass Lingyun ernsthaft bestrebt sei, Kiekert wieder zu übernehmen. Lingyun sei die Schwere der finanziellen Schieflage allerdings bereits vor der Insolvenzanmeldung bewusst gewesen.

