Chinesische Anleihen im Clinch mit dem Aktienmarkt
Während chinesische Aktienmärkte auf ein Wiedererstarken des Konsums setzen, zeigen Anleiheninvestoren eine pessimistischere Haltung. Der anhaltende Rückgang der Zehnjahresrenditen auf ein Rekordtief von 1,78 % signalisiert, dass sich die Erwartungen für ein wirtschaftliches Comeback bisher nicht erfüllt haben.
Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanz- und Immobilienmärkte in China, bleibt das Wachstum hinter den Zielen zurück. Der immense Liquiditätsüberschuss im Bankensystem drückt die Renditen weiter nach unten, da alternative Investitionsmöglichkeiten rar sind und Kreditnachfragen stagnieren.
Der Markt zeigt somit eine Vorliebe für die scheinbar risikolosen chinesischen Staatsanleihen, obwohl das Risiko besteht, dass groß angelegte fiskalische Konjunkturmaßnahmen die Inflation anheizen könnten. Der Widerspruch zwischen den Märkten wird auch durch Unzufriedenheit seitens der Zentralbank unterstrichen, die sich bemüht, die Rallye durch den Verkauf von Anleihen zu bremsen.
Internationale Akteure wie BlackRock haben teilweise bereits Gewinne mitgenommen, erkennen jedoch nach wie vor wenig Widerstand gegen den fortschreitenden Renditerückgang. Die Anzeichen für eine anhaltende Schwäche im Immobilienmarkt und den eingeschränkten Wachstumsaussichten tragen ebenfalls zur begrenzten Inflationsgefahr bei.
Trotz dieser Herausforderungen bleiben viele Investoren optimistisch, dass die Erholung im Bondmarkt weitergehen könnte. Analysten aus Shanghai betonen, dass ohne gezielte, wachstumsstabilisierende Politiken wenig Widerstand gegen den Renditeverfall bestehe.
Die vorsichtigen Ansätze der Anleger zeigen unterdessen, dass die Frage nach einer risikoarmen Anlagestrategie aktuell überwiegt.