Chicago White Sox: Auf dem Weg in die Geschichtsbücher des Misserfolgs
Die Chicago White Sox haben am Sonntag eine besondere Marke gesetzt. Ihre 7:13 Niederlage gegen die Minnesota Twins war ihre 20. in Folge und brachte sie damit in die Nähe eines historischen Tiefpunktes. Seit den Baltimore Orioles von 1988, die 21 Spiele in Serie verloren, hat kein Team mehr eine solche Serie hingelegt.
Die White Sox gewöhnen ihre Fans seit Jahren an Enttäuschungen, doch 20 Niederlagen in Serie sind selbst für sie außergewöhnlich. Nun wird gespannt beobachtet, ob das Team den Negativrekord der Philadelphia Phillies von 1961 mit 23 aufeinanderfolgenden Niederlagen übertreffen wird.
In der Analyse-Show auf NBC Sports Chicago am Sonntag zeigte sich Moderator Chuck Garfien erschüttert und ratterte diverse negative Statistiken herunter. "Zwanzigste Niederlage in Folge, 40 Spiele zurück, 1:12 gegen Minnesota," sagte er. Daraufhin korrigierte ihn Frank Thomas, die Legende der White Sox: "Sechzig Spiele unter .500. Sechzig." Damit fiel das Team auf eine Bilanz von 27-87.
Ozzie Guillen, Ex-Trainer und Mitmoderator der Show, brachte es auf den Punkt: Selbst ohne ihre beiden längsten Niederlagenserien haben die White Sox immer noch das schlechteste Abschneiden in der Liga. Mit zwei Serien von 14 und 20 Niederlagen sind sie Kandidaten für das schlechteste Baseballteam der modernen Geschichte.
2016 begannen die White Sox einen Umbruch, der zunächst Erfolg versprach, mit einem Divisionssieg vor zwei Jahren. Doch die letzten Spielzeiten verliefen katastrophal und das Vertrauen der Fans schwindet. Der aktuelle Trainer Pedro Grifol bleibt trotz einer enttäuschenden Bilanz von 88-188 weiterhin im Amt, während Spekulationen über seine Entlassung zunehmen.
Ein Lichtblick ist die Jugendarbeit und Nachwuchsförderung, die von General Manager Chris Getz unter die Lupe genommen wird. Doch auch diese Bemühungen haben bisher wenig greifbare Ergebnisse geliefert.
An diesem Punkt scheint die leidenschaftliche Fangemeinde der White Sox vor der Aufgabe zu stehen, eine historisch schlechte Saison zu ertragen. Was bleibt, sind die kritischen und unterhaltsamen TV-Postgame-Shows, die den Fans zumindest etwas Ehrlichkeit und Einsicht bieten.