Cambridge-Investor legt 100-Millionen-Pfund-Fonds für Scale-ups auf – Regierung stärkt Universitäts-Spinoffs
Cambridge Innovation Capital (CIC), eine aus der Universität Cambridge heraus entstandene Venture-Capital-Gesellschaft, hat einen neuen Fonds im Volumen von 100 Mio. Pfund vorgestellt. Dieser richtet sich gezielt an fortgeschrittene Start-ups („Scale-ups“), die bereits ein geprüftes Geschäftsmodell vorweisen können und nun zügig wachsen möchten. Zu den Hauptinvestoren („Anchor Investors“) zählen die zu Aviva gehörige Investmentgesellschaft sowie British Patient Capital, eine Tochterbank der staatlichen British Business Bank.
Das Haus CIC, das insgesamt über ein verwaltetes Vermögen von mehr als 600 Mio. Pfund verfügt, hat sich auf Ausgründungen aus der Universität Cambridge spezialisiert, vor allem in den Segmenten Life Sciences und Deep Tech. Geschäftsführer Andrew Williamson erklärte, man suche „nach dem nächsten DeepMind, Arm oder AstraZeneca“ und erkenne in einigen Portfoliounternehmen bereits entsprechendes Potenzial. Der neue Fonds habe mit Pragmatic Semiconductor (Chipentwicklung und ‑produktion) sowie dem Quanten-Start-up Riverlane bereits seine ersten Beteiligungen getätigt.
Der Schritt fällt zusammen mit Plänen der Regierung, den „Oxford-Cambridge Arc“ weiterzuentwickeln, um den Wirtschaftsoutput zwischen den beiden Elite-Universitäten zu verdoppeln. Williamson sieht eine „klare Deckungsgleichheit“ dieser Wachstumsziele mit dem eigenen Fonds. Die britischen Uni-Spinoffs stehen zunehmend im Fokus — neben CIC engagieren sich Oxford Science Enterprises sowie Northern Gritstone, das Kapital für Ausgründungen aus Manchester, Leeds und Sheffield bereitstellt. Diese Gesellschaft sammelte 2023 über 300 Mio. Pfund ein und will weitere 50 Mio. Pfund akquirieren, wie es heißt.
Williamson macht deutlich, dass in Großbritannien gerade bei fortgeschritteneren Start-ups oftmals Kapital aus dem Ausland stammt: „Wir freuen uns über dieses Engagement, doch für inländische Fonds bleibt Raum, Scale-ups ebenfalls zu unterstützen“, so Williamson. Das neue Cambridge-Fondsprojekt soll genau diese Lücke schließen und den Universitäts-Spin-offs langfristige Perspektiven bieten.

