BYD wagt sich vorsichtig auf den indischen Automarkt – trotz politischer Hürden
Chinas Automobilriese BYD, ein Vorreiter im Bereich Elektromobilität, zeigt Interesse, seine Produktionsstätten nach Indien auszuweiten. Während das Unternehmen weiterhin auf ein grünes Licht von Neu-Delhi wartet, um seine bestehenden Investitionspläne von einer Milliarde Dollar in die Tat umzusetzen, bleibt eine Lockerung der strengen Investitionsregeln für chinesische Firmen noch unklar. BYD hatte ein Joint Venture mit einem lokalen Partner vorgeschlagen, um seine Elektrofahrzeuge in Indien zu fertigen, jedoch zögert die Genehmigung. Hintergrund ist eine verstärkte Prüfung chinesischer Investitionen nach einem Grenzkonflikt zwischen den beiden Nationen im Jahr 2020. Dies führte bereits dazu, dass Konkurrent Great Wall Motor ähnliche Pläne auf Eis legen musste. Dennoch bleibt BYD hoffnungsvoll und versucht, mit importierten Premium-Elektrofahrzeugen, darunter der SUV Atto 3 und die Limousine Seal, vornehmlich wohlhabende indische Kunden zu erreichen. Die kürzliche Markteinführung des eMax 7 unterstreicht BYDs Bestreben, sich im Premiumsegment zu positionieren, dessen Preisspanne zwischen 24.000 und 60.000 Dollar liegt. Diese Nische bietet eine attraktive Gelegenheit, da hier wenig Konkurrenz herrscht. Obwohl BYD auf dem indischen Markt bisher nur eine kleine Rolle spielt, gewinnt der Markt an Bedeutung, nicht zuletzt, weil Indien bis 2030 einen erheblichen Anstieg des Anteils an Elektrofahrzeugen anstrebt. Mit einem Marktanteil von rund 70 % dominiert derzeit Tata Motors das indische Elektrosegment. BYD allerdings hat trotz der Herausforderungen bereits Erfolge verzeichnet, indem es seine Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr signifikant steigerte. Dies bestätigt das Potenzial, das der chinesische Automobilhersteller in der dynamischen indischen Mobilitätslandschaft sieht.