Bundeskanzler Scholz setzt Zentralasien-Reise in Kasachstan fort
Bundeskanzler Olaf Scholz setzt seine Zentralasien-Reise mit einem Besuch in Kasachstan fort. Das Land gilt als ökonomisches Schwergewicht der Region und ist ein zentraler Partner Deutschlands in den Bereichen Wirtschaft und Energie. Mit einer Bevölkerung von rund 20 Millionen Menschen und als neuntgrößtes Land der Erde, spielt Kasachstan eine Schlüsselrolle im Handel mit Russland und China und zeigt seit Jahren bemerkenswertes Wirtschaftswachstum. Präsident Kassym-Schomart Tokajew führt das Land autoritär, hat jedoch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erfolgreich russische Öl-Lieferungen kompensiert. Russland partizipiert hierbei über Durchleitungsgebühren. Ein zentrales Thema des Scholz-Besuchs ist daher der Ausbau der Gaslieferungen aus Kasachstan, um eine Brücke in der Übergangszeit zu schlagen und langfristig auch auf Wasserstoff setzen zu können. Für Russland bleibt Kasachstan auch wegen der 7.000 Kilometer langen gemeinsamen Grenze ein wichtiger Partner in der Umgehung der westlichen Sanktionen. Bundeskanzler Scholz plant, dieses heikle Thema in den Gesprächen anzusprechen. Am Dienstag findet in Astana ein Gipfeltreffen mit allen fünf Staaten der Region statt, die zwischen Russland und China liegen. Neben Kasachstan zählen auch Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan dazu. Hier plant Scholz, die wirtschaftlichen, energetischen, klima- und umweltpolitischen Beziehungen zu vertiefen – ein Vorhaben, das vor einem Jahr in Berlin mit einer strategischen Partnerschaft eingeläutet wurde und nun mit konkreten Maßnahmen untermauert werden soll.