Bundesarbeitsminister Heil setzt ein starkes Signal für den Erhalt aller VW-Standorte
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich unmissverständlich für den Erhalt aller Standorte des Automobilriesen Volkswagen ausgesprochen. In einem Gespräch mit dem Nachrichtensender ntv betonte der SPD-Politiker, dass es nun entscheidend sei, alle Standorte zu sichern und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. 'Es muss jetzt Verhandlungen geben. Dies ist die Stunde der Betriebs- und Sozialpartnerschaft, eine bewährte Tradition bei Volkswagen', so Heil.
Heil wies darauf hin, dass bei VW betriebswirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen seien, wobei auch Managementfehler eine Rolle gespielt hätten. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich: 'Das ist ein starkes Unternehmen. Wir werden dies politisch unterstützen.' Er kündigte an, dass die Bundesregierung im Kabinett Maßnahmen zur Förderung der Nachfrage nach Elektromobilität beschließen werde sowie Unterstützung in den Bereichen Forschung und Entwicklung anbiete. Auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen seien denkbar.
Dabei stellte Heil klar, dass der Ball zunächst im Feld des Unternehmens liege. Vorstand, Betriebsräte und Gewerkschaft müssten nun tragfähige Lösungen erarbeiten, um den Fortbestand aller Standorte zu sichern. Das betreffe nicht nur die Beschäftigten bei VW direkt, sondern auch die gesamte Zulieferkette. Deutschland müsse ein starkes Autoland bleiben. 'Wir tun alles dafür, dass das möglich ist, aber Unternehmer und Manager müssen ihren Job tun', betonte Heil.
Angesichts der jüngst bekannt gewordenen Sparpläne versammelte sich die Belegschaft heute zu einer Betriebsversammlung. Bereits am Montag hatte VW angekündigt, dass bei der Kernmarke umfangreiche Sparmaßnahmen notwendig seien. Im Raum stünden sogar mögliche Schließungen von Standorten, die Fahrzeuge und Komponenten produzieren, sofern nicht zeitnah gegengesteuert werde.