Buffett-Deal: Netjets will Anteile an deutschem Flugplatz verkaufen

• Buffetts Anteilskauf sorgte für Aufsehen
• Mehrheit am Flughafen Egelsbach soll wieder verkauft werden
• Familiengesellschaft will Anteile übernehmen

2009 kaufte Börsenlegende Warren Buffett über seinen Privatjetbetreiber Netjets, welcher der Holgdinggesellschaft Berkshire Hathaway gehört, die Mehrheit der Anteile am Betreiber des Flugplatzes Egelsbach, der Hessischen Flugplatz GmbH (HFG), und sorgte damit für Aufsehen. Der Gesellschaft drohte damals die Insolvenz. Buffett funktionierte den Flughafen zu einem Drehkreuz für Geschäftsleute um und steckte weiter Geld in den Flugplatz. Netjets hält dadurch inzwischen 87,73 Prozent, die kommunalen Gesellschafter Egelsbach und Langen gemeinsam nur noch die übrigen 12,27 Prozent. Doch nun will das Orakel von Omaha, wie die Frankfurter Rundschau berichtet, seine Anteile wieder abstoßen.

Bereits Anfang 2018 wurde bekannt, dass Netjets seine Anteile womöglich wieder verkaufen wolle. Daher habe es auch schon seit einiger Zeit Gespräche mit Interessenten gegeben, allerdings noch keine Einigung. Was daran gelegen habe, dass der Flugplatz schon seit Jahren rote Zahlen schreibt, erklärte Tobias Wilbrand, Bürgermeister von Egelsbach. Doch das soll sich mit dem Einstieg eines neuen Gesellschafters nun ändern.

Familienunternehmen aus Trier neuer Anteilseigner

Eine Familiengesellschaft aus Trier soll nun Buffetts Anteile übernehmen. Triwo heißt das Unternehmen, das bereits vier Flugplätze in Deutschland besitzt. "Wir sind uns mit Netjets grundsätzlich handelseinig und hatten auch schon erste gute Gespräche mit den Mitgesellschaftern", sagte Dennis Müller von der Triwo AG zur Frankfurter Rundschau. Das Unternehmen wolle das Geschäftsmodell des Flughafen Egelsbach wie gehabt fortführen und auf Business-Aviation und Sportflug setzen. Nur eines solle sich ändern, der Flugplatz solle endlich profitabel werden: "Wir trauen uns zu, den Flugplatz Egelsbach mittelfristig in die schwarzen Zahlen zu führen", erklärte Müller.

Bürgermeister Wilbrand ist mit der Vorgehensweise Netjets nicht zufrieden. Das Unternehmen habe bewusst so Informationen gestreut, dass die Kommunen keine Chance gehabt hätten auf den Deal zu reagieren. "Ich hatte keine Möglichkeit, mich zu positionieren und ein politisches Mandat vom Gemeinderat zu erhalten", verlautete Wilbrand. Die Kommunen hätten zu spät von der Übereinkunft der beiden Parteien erfahren. Triwo werde sich aber am 20. dieses Monats noch dem Haupt- und Finanzausschuss vorstellen, worüber Wilbrand froh ist.

Die Transaktion zwischen Warren Buffetts Netjets und Triwo solle laut dem Flughafenbetreiber HFG noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis haben die beiden Parteien, wie Dennis Müller sagt, Stillschweigen vereinbart. Wilbrand sieht durch den neuen Eigentümer Chancen für die Zukunft, von denen auch er profitieren könnte: Kann der Flughafen Egelsbach Gewinne verbuchen, können auch die Kommunen an diesen teilhaben.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 08.11.2019 · 20:32 Uhr
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