Broncos' Junge Talente: Lehrreiche Lektionen aus Niederlage gegen Seahawks
Am Sonntag blitzte das Potenzial der Denver Broncos frischen Kader eindrucksvoll auf, wenn auch kombiniert mit schmerzhaften Lektionen. Audric Estimé, der Rookie-Running-Back der Broncos, zeigte bereits in seiner ersten Aktion das, was man einen vielversprechenden Karrierestart nennen könnte, als er in der zweiten Spielhälfte mit einem Handover durch die Abwehrreihen preschte. Ein gelungenes First Down vor Augen, übersprang er den Cornerback Riq Woolen, sah aber nicht die nahende Bedrohung durch Safety Julian Love, der den Ball aus Estimés Armen stieß. Nur das schnelle Eingreifen von Tight End Adam Trautman verhinderte eine Katastrophe für die Broncos.
Coach Sean Payton nutzte die Szene am Montag als lehrreiche Momentaufnahme für sein Team. Selbst wenn dies vermutlich besonders wertvoll für die Abwehr sei, betonte er auch, dass Estimé daraus lernen könne. Wichtig sei es, die Instinkte der Spieler zu bewahren, dennoch müsse Estimé verstehen, welcher Läufer-Typ er in der Liga sein wolle, so Payton. Der Vergleich mit Barry Sanders und Jerome Bettis in Estimés Schrank verdeutliche dies: während Sanders' spielerische Leichtigkeit oft zu riskant war, stand Bettis für kraftvoll-direktes Spielen.
Das Spiel am Sonntag, das die Broncos mit 26-20 gegen die Seattle Seahawks verloren, symbolisierte das Auf und Ab, das Payton und seine Mannschaft in der Saison 2024 wohl häufiger erleben werden. Ein prominentes Beispiel hierfür war Riley Moss, ein Zweitjahresspieler, der am Sonntag mehr Snaps verzeichnete als jeder andere Bronco. Während er in der ersten Viertel durch ein entschiedenes Spiel gegen Seattle's Kenneth Walker glänzte, kostete ihn die Spielsicherheit gegen den erfahreneren Tyler Lockett einige Male wertvolle Yards. Insgesamt zeigte Moss 12 Tackles, kam jedoch insbesondere gegen Lockett unter Druck, der sechs seiner sieben Zielwürfe mit Moss in Deckung fing.
Für die Broncos gilt es nun, die Balance zwischen aufblitzendem Talent und typischen Rookie-Fehlern zu finden. Payton hob hervor, dass gerade die Fähigkeit, Fehler zu analysieren und daran zu arbeiten, einen guten Coach ausmache. Die frühe Phase der Saison werde von solchen schmerzhaften Momenten begleitet sein, aber auch Chancen bieten, die langfristige Vision nicht aus den Augen zu verlieren.
Wichtige Chancen verpufften am Sonntag früh. Ein Interception von Alex Singleton verschaffte den Broncos eine hervorragende Position an der 20-Yard-Linie, die jedoch nur zu einem Field Goal führte. Auch ein Mannschaftsfehler von Rookie-Quarterback Bo Nix nach einer geschenkten Ballposition durch eine muffed punt brachte nur drei Punkte.
Nix zeigte trotz zweier Interceptions bemerkenswerte Ansätze. Sein Pass auf Josh Reynolds kurz vor der Halbzeit und seine Geschwindigkeit von über 20 Meilen pro Stunde beim Touchdown-Lauf im vierten Viertel unterstrichen das Potenzial, das ihn zum Erstrundenpick der Broncos machte. Doch wie Payton feststellte, bleibt die Ineffizienz des Laufspiels ein vorrangiges Problem, dem sich das Team widmen muss.
Estimé erhielt am Sonntag nur drei offensive Snaps, dennoch blitzte sein Talent auf. Betrachtet man sein erstes NFL-Carry, so zeigte er eine Dynamik, die dem Laufspiel guttun könnte. Die Lektion bleibt jedoch klar: Mehr "Bus" als "Barry" – also mehr Kraft und Geradlinigkeit statt riskanter Kunststücke.