Brasilien reagiert auf US-Zölle mit milliardenschwerem Hilfsprogramm
Brasilien hat ein ökonomisches Entlastungspaket in Höhe von 30 Milliarden Real vorgestellt, um Unternehmen zu unterstützen, die von den kürzlich verhängten US-Zöllen erheblich betroffen sind. Gleisi Hoffmann, die Ministerin für institutionelle Beziehungen, bezeichnete die Handelssanktionen als 'echte Erpressung' und wies darauf hin, dass die aktuelle Lage durch jene provoziert wurde, die versuchten, den Rechtsstaat zu destabilisieren und nun gerichtlich belangt würden.
Das Herzstück des Hilfspakets bildet eine Kreditlinie, deren Vergabe daran geknüpft ist, Arbeitsplätze zu sichern. Zusätzlich plant die Regierung, Exportkredite zu gewähren und Steuerzahlungen für besonders betroffene Unternehmen zu stunden. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnete das Paket als vorläufige Regelung, die in den nächsten 120 Tagen vom nationalen Kongress genehmigt werden muss.
Präsident Lula betonte, dass Brasilien auf Reziprozität verzichten werde, um die bilateralen Beziehungen nicht weiter zu belasten. Stattdessen fokussiert sich die brasilianische Regierung auf die Diversifizierung ihrer Exportmärkte und verhandelt aktiv mit Indien, China und Russland über alternative Handelsmöglichkeiten.
Die Hintergründe der US-Zölle liegen in einer angespannten politischen Geschichte: Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der unter Hausarrest steht, ist im Zuge eines gescheiterten Staatsstreichs nach den Wahlen 2022 strafrechtlich verfolgt worden. Diese politischen Verwerfungen bildeten den Rahmen für die Handelserhöhung durch Washington, die maßgeblich Textilien, Maschinen, Lebensmittel und chemische Produkte trifft.

