Brantner appelliert an die Union: Gesprächsoption Schwarz-Grün offenhalten
Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner hat jüngst die ablehnende Haltung des CSU-Vorsitzenden Markus Söder gegenüber einer möglichen schwarz-grünen Koalition kritisiert. Sie betonte, dass in der Demokratie der Dialog untereinander unerlässlich sei und plädierte dafür, alternative Koalitionen nicht apriori auszuschließen.
Brantner äußerte gegenüber dem "Tagesspiegel", es sei notwendig, gesprächsfähig zu bleiben, vor allem angesichts der Tatsache, dass die CSU häufig ihre Position ändere. Ihrer Meinung nach könnte eine Feindschaft der Union gegenüber den Grünen dazu führen, die Chancen für Regierungsbeteiligungen, etwa der BSW, zu erhöhen – ähnlich den Konstellationen in Brandenburg oder Thüringen.
Die Politik der Ablehnung könne zudem die politische Stabilität gefährden und extremen Parteien Auftrieb geben, warnte Brantner. Sie erinnerte daran, dass es im Sinne der beiden historischen Parteien wäre, sich für eine pro-westliche und europäische Sicherheitspolitik starkzumachen, anstatt auf Akteure zu setzen, die ein gegenteiliges Ziel verfolgen.
Hinsichtlich einer möglichen schwarz-roten Koalition aus Union und SPD zeigte sie sich skeptisch und bezeichnete derartige Bündnisse als „kostspieligen Stillstand“. Die eher unversöhnliche Haltung Söders zu einer schwarz-grünen Koalition teilt auch der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, wenngleich seine Kritik laut Brantner weniger kategorisch als die des CSU-Chefs ausfalle.
Er machte wiederholt deutlich, dass eine Zusammenarbeit mit den gegenwärtigen Positionen der Grünen für die Union derzeit schwer vorstellbar sei.

