Brandenburg wählt: Spitzenkandidaten im Fokus
Im Vorfeld der Landtagswahl in Brandenburg rücken die Spitzenkandidaten ins Rampenlicht. Diese Personen verkörpern nicht nur die politischen Ansichten ihrer Parteien, sondern sind auch das zentrale Gesicht im Wahlkampf. Einigen von ihnen sind alte Hasen, die schon mehrmals angetreten sind, während andere erst kürzlich in die Spitzenposition gelangt sind. Ein Querschnitt jener Akteure zeichnet sich folgendermaßen:
**Dietmar Woidke - Der erfahrene Landesvater**
Seit über elf Jahren leitet Ministerpräsident Dietmar Woidke die Regierungsgeschäfte in Brandenburg. Der 62-jährige Agraringenieur stellt sich bereits zum dritten Mal als Spitzenkandidat der SPD zur Wahl. In einer Wahlwerbung online und in Kinos und Baumärkten heißt es prägnant: "Wenn Glatze, dann Woidke." Besonders erwähnenswert sind seine politischen Errungenschaften: von der Absage der Kreisgebietsreform bis zur erfolgreichen Ansiedlung von Tesla in Grünheide. Trotz seiner politischen Hingabe bleibt er bodenständig: "Ich kann Trecker fahren, ich kann Kühe melken."
**Hans-Christoph Berndt - AfD-Fraktionschef mit rechter Vernetzung**
Hans-Christoph Berndt, auch unter dem Namen Christoph bekannt, führt die AfD in den Wahlkampf. Der Laborarzt zählt zu den Abgeordneten, die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wurden. Mit dem Ziel, Verfassungsschutz und öffentlich-rechtlichen Rundfunk abzuschaffen, positioniert er sich scharf gegenüber der etablierten Ordnung. Sein Netzwerk gründet auf dem Verein "Zukunft Heimat", der ebenfalls als rechtsextremistisch bewertet wird.
**Jan Redmann - Ambitionierter CDU-Mann mit Kanten**
Jan Redmann, ein Anwalt aus Wittstock, ist seit 2019 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und seit 2023 auch Vorsitzender des Landesverbands. Er modernisierte die Partei spürbar. Trotz eines Fehltritts, bei dem er betrunken E-Scooter fuhr und eine Geldstrafe von 8.000 Euro zahlen musste, setzt er einen entschlossenen Kurs gegen die Berliner Ampelregierung. Seine Schwerpunkte: Bildung und Sicherheit.
**Robert Crumbach – Wandel vom SPD-Mann zum BSW-Spitzenkandidaten**
Robert Crumbach, ein 61-jähriger Arbeitsrichter, wechselte nach 40 Jahren SPD-Mitgliedschaft zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Der gebürtige Niederländer tritt für Frieden mit Russland und gegen die aktuelle Ukraine-Politik ein. Persönlich wünscht er sich, einmal von München nach Venedig zu wandern, doch bis dahin stehen politische Ziele im Vordergrund.
**Benjamin Raschke – Wortgewandter Grünen-Politiker**
Benjamin Raschke, der Grünen-Co-Spitzenkandidat, engagiert sich seit 2014 im Landtag und steht seit 2019 an der Fraktionsspitze. Der 41-jährige Lausitzer setzt sich stark für Klimaschutz und Integration ein und gibt sowohl der AfD als auch der SPD Kontra. Seine Direktheit und Eloquenz machen ihn zu einer starken Stimme im Wahlkampf.
**Antje Töpfer – Lebensmittelchemikerin zur Spitzenkandidatin**
Antje Töpfer, die zweite Spitzenkandidatin der Grünen, machte sich als Staatssekretärin für Verbraucherschutz einen Namen. Die 56-Jährige betont die Bedeutung gesunder Ernährung und lehnt eine verschärfte Flüchtlingspolitik ab.
**Sebastian Walter – Jung-Star der Linken**
Sebastian Walter, erst 34 Jahre alt, ist bereits ein etablierter Politiker der Linken. Als Gewerkschaftssekretär und seit 2019 Fraktionschef der Landtagspartei fordert er eine Erneuerung der Bundespartei und tritt für soziale Gerechtigkeit ein. Seine rhetorische Schlagfertigkeit ist bemerkenswert.
**Péter Vida – Selbstbewusster Freie-Wähler-Kopf**
Péter Vida ist das prägende Gesicht von BVB/Freie Wähler. Der 40-Jährige mit ungarischen Wurzeln setzt auf gesunden Menschenverstand und direkte Demokratie. Reisen und die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge 2019 zählen zu seinen Leidenschaften und Erfolgen.
**Zyon Braun – Jetzt-kommt-was von der FDP**
Der 30-jährige Zyon Braun, Bankfachwirt und FDP-Landeschef, möchte die Liberalen zurück in den Landtag führen. Sein Wahlplakat „Keine Angst vor Konfrontation“ spricht für sich. Der gebürtige Templiner lässt sich weder einschüchtern noch verdrängen.