BP zieht sich teilweise aus dem Windgeschäft zurück: Joint Venture mit Jera bildet neuen Fokus auf fossile Energien
BP, der britische Energie-Riese, hat entschieden, seine Offshore-Windprojekte in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Japans größtem Energieerzeuger Jera umzuwandeln. Diese strategische Neuausrichtung signalisiert eine Verschiebung des Fokus von erneuerbaren Energien zu fossilen Brennstoffen.
Durch die Partnerschaft mit Jera plant BP, bis Ende des Jahrzehnts bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar in bestehende Offshore-Windprojekte zu investieren. Dies ist eine deutliche Reduzierung im Vergleich zu den zuvor angestrebten 10 Milliarden US-Dollar. Das Gemeinschaftsunternehmen soll zu einem der weltweit größten Akteure im Bereich Offshore-Windenergie werden und dafür sorgen, dass BP die Investitionen in erneuerbare Energien in diesem Jahrzehnt erheblich herunterfährt.
Die Aktien von BP stiegen um bis zu 3,9 Prozent, was den größten Anstieg seit April markiert. Das Unternehmen wird sich auf Projekte in Nordwesteuropa, Australien und Japan konzentrieren, während die Neuausrichtung im Zuge der verstärkten Hinwendung zu fossilen Brennstoffen stattfindet.
Unter der Führung von Murray Auchincloss, der seit Jahresbeginn das Ruder übernommen hat, setzt BP auf einen disziplinierten und wertorientierten Entwicklungsansatz. Auchinclöss zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit mit Jera und sieht darin eine vielversprechende Möglichkeit, die Präsenz in Europa und Asien-Pazifik zu stärken, alles im Sinne eines kapitalleichten Modells für die Aktionäre.
Dieses strategische Manöver liegt im Trend, da Shell kürzlich ebenfalls angekündigt hat, keine neuen Offshore-Windprojekte mehr zu entwickeln. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Kosten und die Herausforderungen in der Lieferkette für Offshore-Windprojekte auf, einer Schlüsselsäule Europas im Bestreben um Dekarbonisierung der Energieerzeugung.

