Boeings langsamer Flug in ruhigere Gewässer
Nach turbulenten Zeiten strebt Boeing unter der neuen Leitung von CEO Kelly Ortberg eine langfristige Erholung an, obwohl dieser Prozess kein schneller sein wird. Doch die Investoren haben Grund zur Zuversicht: Der Luftfahrtkonzern verfügt über einen Auftragsbestand von beeindruckenden 510 Milliarden Dollar, verteilt auf seine Segmente kommerzielle Flugzeuge, Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit sowie globale Luftfahrtdienste.
Die zentrale Herausforderung liegt in der Optimierung der Produktionsabläufe. Besonders der Bereich der Boeing Global Services (BGS) soll weiter seine Marge ausbauen, während die Produktion der 737 MAX nach einer Beendigung des Streiks auf monatlich 38 Flugzeuge stabilisiert werden soll. Gleichzeitig muss die Sparte Boeing Defense, Space & Security (BDS) die finanziellen Verluste aus schlecht kalkulierten Festpreisprojekten eindämmen.
Inmitten dieser operativen Herausforderungen bleibt der finanzielle Druck bestehen, da Boeing mit einer Schuldenlast von 57,7 Milliarden Dollar und einem Bestand an liquiden Mitteln von lediglich 10,5 Milliarden Dollar umzugehen hat. Analysten erwarten für das laufende Jahr einen negativen Cashflow von 14,2 Milliarden Dollar. CFO Brian West gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer: Er prognostiziert, dass Boeing in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 einen positiven Cashflow ausbauen könnte, was die Stimmung der Investoren wenden könnte.
Unter Ortbergs Führung evaluiert Boeing derzeit zudem seine Geschäftsbereiche, um sich auf die Kernkompetenzen zu fokussieren. Diese Umstrukturierung könnte das Vertrauen der Investoren weiter stärken und den Pfad zu einer nachhaltigen Erholung ebnen.