Boeing verspricht Einkommenssteigerung zur Abwendung von Gewerkschaftsstreik
Der angeschlagene Flugzeughersteller Boeing hat seiner größten Gewerkschaft, der International Association of Machinists (IAM), eine Einkommenssteigerung von 25 Prozent zugesagt, um einen drohenden Streik abzuwenden. Die rund 33.000 Beschäftigten, die wesentliche Modelle wie die Boeing 737 fertigen, hatten ursprünglich eine Lohnerhöhung von 40 Prozent gefordert.
Zusätzlich zur Einkommenssteigerung, die über vier Jahre gestreckt wird, sollen auch Verbesserungen bei Gesundheitskosten und Altersvorsorge umgesetzt werden. Die verhandelten Zuwächse sind vergleichbar mit dem, was Gewerkschaften in der US-Automobilindustrie im vergangenen Jahr erreichen konnten.
Boeing hat zudem zugesagt, zukünftige Modelle in den gewerkschaftlich organisierten Werken zu produzieren—ausschlaggebend nach der Entscheidung vor mehr als einem Jahrzehnt, den 787 Dreamliner im gewerkschaftsfreien Werk in South Carolina herzustellen.
Der derzeitige Tarifvertrag läuft am Donnerstag aus, und die Beschäftigten sind dann aufgerufen, über die neue Vereinbarung abzustimmen. Trotz der Empfehlung der IAM, den Deal anzunehmen, besteht weiterhin die Möglichkeit eines Streiks.
Im Hintergrund stehen für Boeing die anhaltenden Herausforderungen durch eine Serie von Pannen, die den Konzern Geld kosten und die Produktion beeinträchtigen. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat Boeing bisher nicht erlaubt, die Produktion der 737 zu steigern, bis erhebliche Verbesserungen in den Qualitätskontrollen erfolgen. Ein Vorfall im Januar, bei dem sich ein Rumpf-Fragment einer 737-9 im Steigflug löste, brachte neue Kritik. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB fand heraus, dass an dem betroffenen Bauteil Befestigungselemente fehlten.