BlackRock und Microsoft planen 30-Milliarden-Dollar-Fonds für KI-Infrastruktur
BlackRock bereitet die Auflegung eines über 30 Milliarden US-Dollar schweren Investmentfonds vor, der in künstliche Intelligenz (KI) und die damit verbundene Infrastruktur investieren soll. Gemeinsam mit Microsoft und dem Abu Dhabi-gestützten Investmentunternehmen MGX will der weltweit größte Vermögensverwalter Datenzentren und Energieprojekte finanzieren, um den steigenden Bedarf an Rechenleistung und Energie für KI-Produkte zu decken. Nvidia, der führende Chip-Hersteller, wird ebenfalls seine Expertise in das Vorhaben einbringen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen mitteilten.
Der Fonds wird von BlackRocks neuer Infrastruktur-Einheit Global Infrastructure Partners (GIP) verwaltet, die nach der Übernahme durch BlackRock für 12,5 Milliarden US-Dollar im Oktober starten soll. Es handelt sich um eine der größten Kapitalaufnahmen, die jemals an der Wall Street durchgeführt wurden.
Ziel des Fonds ist es, die enormen Anforderungen an digitale und energetische Infrastruktur zu bewältigen, die mit dem Wachstum der KI-Technologie einhergehen. Der Aufbau von KI-Computing-Plattformen erfordert weitaus mehr Energie als frühere technologische Innovationen und führt zunehmend zu Engpässen in bestehenden Energiesystemen.
Microsoft hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 seinen gesamten Energieverbrauch mit CO2-neutralen Energieprojekten zu decken und unterstützt deshalb auch den Ausbau erneuerbarer Energien. So hat das Unternehmen bereits in diesem Jahr 10 Milliarden US-Dollar in Projekte der kanadischen Brookfield Asset Management investiert, um saubere Energie zu fördern.
BlackRock-CEO Larry Fink bezeichnete den Energiesektor als eine der größten Wachstumschancen für das Unternehmen. „In meinen fast 50 Jahren in der Finanzbranche habe ich nie eine größere Nachfrage nach Energieinfrastruktur erlebt“, schrieb Fink in einem Brief an die Investoren.
Der steigende Energiebedarf für KI und Cloud-Computing führt auch zu einer zunehmenden Belastung der Stromnetze. Prognosen zufolge könnte der weltweite Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2026 über 1.000 Terawattstunden betragen, mehr als das Doppelte des Verbrauchs von 2022. In den USA, die ein Drittel der weltweiten Rechenzentren beheimaten, wächst die Stromnachfrage schneller als in den vergangenen zwei Jahrzehnten.