Bienenstocktransparenz: Neue EU-Regeln für Honig und Konfitüren
Honigliebhaber können sich freuen: In der nächtlichen Stille der Verhandlungsgänge haben sich Vertreter des Europaparlaments und der EU-Länder auf neue Transparenzvorschriften geeinigt. Dank dieser Einigung müssen auf Honigverpackungen bald nicht nur ob der süße Inhalt aus der EU stammt, sondern auch das exakte Herkunftsland und die jeweiligen Anteile am Honiggemisch klar ersichtlich sein. Die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten wird noch benötigt, doch scheint es sich hierbei nur um einen Formalakt zu handeln.
Im Detail bedeutet die Vereinbarung, dass Produzenten den genauen Ursprung ihres Honigs deklarieren müssen. Ein besonderer Kniff dabei: Die Angabe des genauen Prozentsatzes ist auf die vier größten Anteile limitiert, sofern die Länder dies wünschen. Zudem dürfen Kleinstverpackungen unter 30 Gramm die Namen der Ursprungsländer in codierter Form präsentieren, um den begrenzten Raum effektiv zu nutzen.
Über den Horizont des Honigs hinaus bieten sich auch Änderungen für Saft- und Marmeladenfreunde. Als 'zuckerreduziert' dürfen Säfte künftig beworben werden, wenn mindestens 30 Prozent des natürlichen Zuckergehaltes reduziert wurden – ohne Einsatz von Süßungsmitteln. Darüber hinaus setzt man bei Marmeladen auf Fruchtigkeit: Für jedes Kilogramm der süßen Streichfreude müssen mindestens 450 Gramm Obst verarbeitet werden.
Mit diesen Maßnahmen will Europa für mehr Klarheit in den Küchen sorgen und Qualitätsbewusstsein stärken. Gleichzeitig werden mit diesen Regeln die Richtlinien zur Lebensmittelkennzeichnung geschärft, was in einer zunehmend gesundheitsbewussten Gesellschaft sicherlich auf Beifall stoßen dürfte. (eulerpool-AFX)