Biden plant Veto gegen milliardenschweren Stahl-Deal aus Sicherheitsgründen
US-Präsident Joe Biden steht kurz davor, den 14,1 Milliarden Dollar schweren Verkauf von United States Steel an den japanischen Konzern Nippon Steel zu blockieren. Die Entscheidung soll aus nationalen Sicherheitsgründen getroffen werden, sobald ihm das Geschäft noch in diesem Monat offiziell zur Prüfung vorgelegt wird. Dies berichten Insider aus dem Umfeld des Verfahrens, die anonym bleiben möchten.
Die für diese Entscheidung zuständige Behörde, das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS), überprüft die Transaktion bereits das ganze Jahr über. Bis spätestens 22. oder 23. Dezember muss die Entscheidung an Biden weitergeleitet werden. Obwohl das Ergebnis der CFIUS-Prüfung noch unklar ist, deutet ein solcher Schritt darauf hin, dass mindestens eines der Mitglieder des Gremiums Bedenken hinsichtlich der Sicherheit hat.
Sollte Biden das Geschäft blockieren, könnten Nippon Steel und US Steel rechtliche Schritte in Betracht ziehen. Die Zukunft des traditionsreichen US-Stahlherstellers hat seit der Bekanntgabe der Übernahme durch den japanischen Interessenten stark an politischer Brisanz gewonnen. US Steel betont, dass das Geschäft eine Chance für das Unternehmen sei und deutet an, dass andernfalls der Sitz aus Pennsylvania verlagert werden und einige Betriebsstätten geschlossen werden könnten.
Biden, der selbst in Pennsylvania geboren wurde, hat stets betont, dass US Steel in amerikanischem Besitz bleiben sollte, verzichtete jedoch bisher auf ein endgültiges Veto. Der designierte Präsident Donald Trump hingegen hat mehrfach versprochen, den Verkauf zu stoppen. Saloni Sharma, Sprecherin des Weißen Hauses, unterstrich Bidens Standpunkt, dass der heimische Besitz der US-Steel-Industrie von entscheidender Bedeutung sei, und bestätigte, dass der CFIUS-Prozess noch nicht abgeschlossen ist.
Gleichzeitig fielen die Aktien von US Steel um bis zu 22% und schlossen mit einem Minus von 9,7% bei 35,26 Dollar. Amanda Malkowski, Sprecherin des Unternehmens, argumentiert, dass das Geschäft aufgrund seiner Vorzüge genehmigt werden sollte. Nippon Steel bekräftigte das Vertrauen in die Gerechtigkeit und Fairness des amerikanischen Rechtssystems und deutete an, zusammen mit US Steel alle verfügbaren Optionen in Betracht zu ziehen, um eine gerechte Lösung zu erreichen.