Betriebsrente: Beitrag zur Krankenversicherung könnte halbiert werden

  • Auf die Auszahlung der Betriebsrente müssen Rentner die vollen Krankenkassenbeiträge zahlen.
  • Dadurch schmilzt das Polster der betrieblichen Altersvorsorge um knapp 20 Prozent.
  • SPD und Union könnten dies nun ändern und die Krankenkassenbeiträge halbieren.

Viele Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, ihre gesetzliche Rente über eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) aufzustocken. Damit sparen sie einen Teil ihres Gehalts für eine Betriebsrente. Dafür erhalten sie oftmals sogar die finanzielle Unterstützung ihres Arbeitgebers. Hinzu kommen in der sogenannten Ansparphase Steuervorteile.

Die späteren Auszahlungen müssen dagegen versteuert werden. Zudem schmälern die vollen Beiträge zur Krankenversicherung die Betriebsrente deutlich. Denn Versicherte tragen die Kosten komplett selbst, was immer wieder für Kritik sorgt. Vertreter von SPD und Union fordern nun, den Kassenbeitrag für die Betriebsrente zu halbieren.

Betriebsrente: Krankenversicherungsbeiträge schmälern Auszahlung

Da die gesetzliche Rente bei vielen Menschen nicht ausreicht, um im Alter finanziell sorgenfrei zu leben, ist eine private Vorsorge wichtig. Besonders beliebt ist dabei die betriebliche Altersvorsorge, die Arbeitnehmer über ihren Arbeitgeber abschließen. Mit der sogenannten Entgeltumwandlung verzichten Sparer auf einen Teil ihres Bruttoeinkommens, der steuerfrei in die bAV fließt. Dadurch reduzieren sich zudem ihre Sozialabgaben. Von diesen Vorteilen profitieren Versicherte allerdings nur in der Ansparphase.

Kommt es zur Auszahlung der Betriebsrente, fallen darauf Steuern an. Darüber hinaus tragen Rentner in der bAV anders als bei der gesetzlichen Rente nicht nur den Arbeitnehmeranteil des Krankenkassenbeitrags. Von ihrer Betriebsrente gehen die kompletten Kosten für die Krankenversicherung ab. Neben dem Sockelbeitrag von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens sowie einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,0 Prozent müssen Versicherte auch die Kosten für die Pflegeversicherung übernehmen.

Tipp: Damit Steuern und hohe Krankenkassenbeiträge nicht das komplette Polster für den Lebensabend auffressen, ist es ratsam, sich nach Alternativen für die Vorsorge umzusehen. So bietet eine private Pflegeversicherung finanziellen Schutz, wenn Menschen ihre Pflegekosten nicht tragen können. Mit einem individuellen Angebot finden Interessierte die passende Absicherung.

SPD und Linke fordern Änderungen bei der Beitragsregelung zur Betriebsrente

Durch die Beiträge für die Pflege- und Krankenversicherung haben Sparer fast ein Fünftel weniger von ihrer Betriebsrente. Das sorgt immer wieder für Kritik. So setzt sich Die Linke seit Monaten dafür ein, die doppelte Beitragszahlung abzuschaffen.

Auch in der SPD ist der Wunsch nach einer Reform groß. "Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass auf Betriebsrenten der volle Krankenkassenbeitrag gezahlt werden muss. Gerade in Zeiten, in denen Altersvorsorge über die gesetzliche Rente hinaus immer wichtiger wird, ist es falsch, diese Vorsorge so hoch zu belasten. Deshalb werden wir uns mit Gesundheitsminister Spahn darüber verhandeln, wie wir das möglichst schnell ändern können", erklärte Gesundheitsexperte und SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach der Bild.

Reformpläne für die Betriebsrente: Umdenken bei der Union?

Eine Änderung der Beitragsregelung in der bAV scheiterte bisher am Widerstand von CDU/CSU. Nun streben jedoch auch Vertreter der Union eine Reform an. So haben Emmi Zeulner, CSU-Sozialpolitikerin im Bundestag, und Carsten Linnemann (CDU), Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, Anträge eingereicht, in denen sie CDU und CSU unter anderem auffordern, die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung für die Betriebsrente zu halbieren.

Sollten sich die Reformpläne anschließend im Bundestag durchsetzen, könnten Millionen Rentner von der finanziellen Entlastung profitieren. Dagegen würde die Reform die Einnahmen der Krankenkassen um schätzungsweise drei Milliarden Euro im Jahr schmälern.

Altersvorsorge
[finanzen.de] · 09.07.2018 · 14:47 Uhr
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