Bengals zeigen Herz, doch Chiefs bleiben das Maß aller Dinge
Joe Burrow stand enttäuscht auf dem Podium im Arrowhead Stadium und versuchte vergeblich, die knappe 26:25-Niederlage der Bengals gegen die Chiefs zu erklären. "Es war genauso frustrierend wie nie zuvor", sagte der Quarterback, der sich weitere Tage Bedenkzeit einräumte.
Dabei dominierten die Bengals über weite Strecken des Spiels die amtierenden Super-Bowl-Champions. Noch eine Woche zuvor galten sie als das schwächer eingestufte Team, das wohl am oberen Ende des Drafts landen würde.
Im kleinen Umkleideraum der Abwehr saß Rookie Daijahn Anthony, noch immer in seiner Uniform, und starrte vor sich hin. Die Schuld für eine folgenschwere Pass-Interference-Strafe lastete schwer auf ihm.
Auf der anderen Seite stand Ja'Marr Chase, der frustriert über eine Schiedsrichterentscheidung war. Eine 15-Yard-Strafe wegen "beleidigender Sprache" in den entscheidenden Momenten des vierten Viertels besiegelte das Schicksal der Bengals.
"Es kommt auf uns und sie an", meinte Safety Vonn Bell und verwies auf die emotionale Natur dieser Rivalität.
Die Bengals spielten auf einem Niveau, das den Chiefs fast den Rang abgelaufen hätte. Eine Scoop-and-Score-Fumble und ein Gebetserfolg bei Vierten und 16 bewahrten Kansas City vor einer Niederlage. Dennoch erinnerte das Spiel an vergangene Siege der Bengals wie im AFC Championship Game 2021.
Joe Burrow zeigte trotz aller Zweifel an seiner Handgelenkverletzung eine herausragende Leistung. Neuzugang Jermaine Burton und eine starke Tight-End-Einheit machten den Unterschied. Der oft gescholtene Offensive Line hielt Burrow ausreichend sauber, und Coach Zac Taylor zeigte sich aggressiv und variabel in seinem Spielplan.
"Ich bin stolz auf unser Team", sagte Taylor. Obwohl die Niederlage schmerzhaft sei, wäre die mentale Stärke seines Teams beeindruckend.
Linkstatements mögen bei Profisportlern ein Schimpfwort sein, aber der Beginn der Saison ist lang. Die Bengals haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, Herausforderungen zu meistern, auch wenn die ersten beiden Spiele als 0-2 enden. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass sie solche Rückschläge in spätestens im Januar umdrehen können.
In der Niederlage liegt auch die Erkenntnis, dass man auf dem richtigen Weg ist. Die Bengals sind weiterhin ein Team, mit dem gerechnet werden muss.