Beliebter Wall Street-Blogger rät, gegen den breiten Markt zu wetten

• Wolf Richter rät, gegen den breiten Markt zu wetten
• Aktuelles Umfeld sei "einfach zu reizvoll"
• Tesla- und Apple-Aktien Paradebeispiel für Überschwang am Markt

Im vergangenen Jahr legten die Aktienmärkte eine überaus starke Performance aufs Parkett, die Indizes erklommen ein Hoch nach dem anderen. Während der Dow Jones Industrial sein bestes Jahr seit 2017 markierte, präsentierte sich der S&P 500 gar so stark wie seit 2013 nicht mehr und auch der NASDAQ Composite verzeichnete die beste Jahresperformance seit sechs Jahren.

Umfeld "einfach zu reizvoll"

Dieses derzeitige Umfeld sei ideal, um Wetten gegen Aktien einzugehen, meint zumindest Wolf Richter, der durch falsch platzierte Leerverkäufe viel Geld verlor. Nun sei der Autor vom Finanz-Blog "Wolf Street" aber wieder bereit, short zu gehen. Das Umfeld, der längste Bullenmarkt der Geschichte, sei "einfach zu reizvoll", schrieb er in einem Blogbeitrag Ende Dezember. "In den Jahrzehnten, in denen ich den Aktienmarkt betrachte, gab es noch nie ein besseres Setup. Der Überschwang ist pandemisch und himmelhoch", heißt es weiter.

Überschwang an den Märkten

Als einen Grund für seine Einschätzung nennt der bekannte Wall Street-Blogger die Tesla-Aktie. Die jüngste Rally sei ein gutes Beispiel für den Überschwang, der derzeit an den Aktienmärkten herrsche. "Diese Aktie ist ein Paradebeispiel dafür, wie verrückt der Markt ist. Bei 412 US-Dollar pro Aktie ist Tesla mit 75 Milliarden US-Dollar bewertet. Das ist mehr als das Dreifache des 12-Monats-Umsatzes (24 Milliarden US-Dollar)", bemerkt Richter. Diese Begeisterung rund um Tesla färbe auch auf den restlichen Markt ab. Als ähnlich übertrieben sieht er daher auch den Hype um die Apple-Aktie an. "Die Aktien stiegen in diesem Jahr um 84%, obwohl ihre Umsätze nur um 2% stiegen. Das ist keine Wachstumsstory. Es ist eine Geschichte des Überschwangs, bei der nichts, was in der Realität passiert - wie z. B. mangelndes Umsatzwachstum - von Bedeutung ist, wie uns jetzt überall von begeisterten Menschenmassen erzählt wird", schrieb der Blogger außerdem Ende Dezember in seinem Beitrag.

Short-Positionen am breiteren Markt

Aus diesem Grund sei das Leerverkaufen des breiteren Marktes die intelligentere Strategie, als auf den Rückgang einzelner Werte zu setzen. "Wenn Sie einzelne Aktien leerverkaufen, beträgt der maximale Gewinn, wenn die Aktien auf Null gehen, 100%, während der maximale Verlust theoretisch unbegrenzt ist und leicht den gesamten Wert der Wette übersteigen kann", warnt Richter. Daher habe er gegen den SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY) - den größten und liquidesten ETF, der den S&P 500 abbildet - sowie den Invesco QQQ Trust Series I, der den NASDAQ 100 abbildet, gewettet, erklärte er weiter in seinem Blogbeitrag. Dabei handele es sich "um Trades, nicht um eine Vorhersage, wo der Markt in einem Jahr sein wird". Richters Short-Positionen repräsentierten seine Erwartung, dass der Markt in den nächsten Monaten so stark fallen wird, dass sich dies lohnen werde.

Ob der bekannte Wall Street-Blogger mit seiner Einschätzung Recht behält oder lieber doch Abstand von Leerverkäufen nehmen sollte, bleibt nun abzuwarten.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 09.01.2020 · 20:16 Uhr
[4 Kommentare]
 
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