BBC unter Beschuss: Führungskräfte treten zurück und Trump droht mit rechtlichen Schritten
Die angesehene Rundfunkanstalt BBC steht vor erheblichen Herausforderungen, nachdem kürzlich zwei prominente Führungspersönlichkeiten ihre Ämter niedergelegt haben. Der Hintergrund: ein Streit über die Bearbeitung einer Rede von US-Präsident Donald Trump, die für das BBC-Programm "Panorama" verwendet wurde. In einem bemerkenswerten Zug griff Trump selbst ein und drohte der BBC in einem Brief mit rechtlichen Konsequenzen – ein Schritt, auf den die Rundfunkanstalt zeitnah reagieren möchte.
Tim Davie, bislang der Senderchef, erklärte seinen Rücktritt mit den Worten, dass wesentliche Fehler begangen wurden, für die er als Generaldirektor die Verantwortung trage. Kurz darauf folgte Deborah Turness, die Leiterin der BBC-Nachrichten, diesem Beispiel und reichte ihre Kündigung ein. Auch aus der BBC-Führung wurden reumütige Töne verlautbart: Samir Shah, der Aufsichtsratschef, entschuldigte sich umfassend für eine missglückte Beurteilung und lobte gleichzeitig das Engagement der BBC, die entstandenen Missverständnisse auszuräumen.
Insbesondere der zusammengeschnittene Eindruck, dass Trump zu Gewalt aufrief, sorgte für Empörung und mehr als 500 Beschwerden von Zuschauern. Zusätzlich berichtete die Zeitung "The Telegraph" von einem internen Memo, das Zweifel an der journalistischen Unparteilichkeit der BBC erhob. Im Zentrum der Kontroverse steht der Eindruck, dass Trump seine Anhänger aufgefordert habe, das Kapitol gewaltsam zu stürmen.
Der Medienrummel wird noch dadurch angefacht, dass Trump in einem Post auf Truth Social dem "Telegraph" für das Aufdecken der journalistischen Mängel dankt und die Journalisten als "korrupt" bezeichnet, in einem weiteren Versuch, die Integrität der Presse in Frage zu stellen. In Großbritannien ist die Kritik in vollem Gange: Während Brexit-Befürworter Nigel Farage die BBC der parteiischen Berichterstattung über Jahrzehnte bezichtigt, verteidigte ein Sprecher der Downing Street die Anstalt gegenüber diesen Vorwürfen. Dabei bleibt die BBC ihrer 103-jährigen Tradition als Ort für hochwertigen Journalismus treu, ungeachtet der momentanen Herausforderungen.

