Bauernproteste in Frankreich: Blockaden und Demonstrationen gehen weiter
Im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen setzen die französischen Landwirte ihre Proteste fort. Die Agrargewerkschaft FNSEA gab bekannt, dass alle acht Autobahnen, die in Richtung der Hauptstadt Paris führen, blockiert sind. Auch in anderen Teilen des Landes dauern die Blockaden von Autobahnen und teilweise auch großen Supermärkten an.
In Toulouse behinderten protestierende Bauern die Zufahrt zum Flughafen, indem sie Autoreifen anzündeten und Strohballen aufstellten. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot, bestehend aus gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern, vor Ort, um die Auswirkungen der Proteste einzudämmen. Bisher sind die Aktionen der Landwirte größtenteils friedlich verlaufen. Laut einer Umfrage unterstützen knapp 90 Prozent der Bevölkerung die protestierenden Bauern.
Besonders im Fokus der Sicherheitskräfte steht ein großer Traktorkonvoi, der von Agen im Süden Frankreichs innerhalb mehrerer Tage den Großmarkt Rungis bei Paris erreichen und dort blockieren möchte. Medienberichten zufolge hat die Polizei bereits mehrere Versuche unternommen, den Konvoi zu stoppen. Die Bauern haben jedoch Absperrungen durchbrochen und setzen ihren Weg auf Nebenstraßen Richtung Hauptstadt fort. Der weltgrößte Großmarkt Rungis, auf dem Agrarerzeugnisse gehandelt werden, wird derweil durch gepanzerte Fahrzeuge und einer Einlasskontrolle der Polizei gesichert.
Der neue Premierminister Gabriel Attal hat bereits am Freitag umfassende Unterstützungsangebote gemacht, die den Landwirten jedoch noch nicht ausreichen. Mit Spannung erwarten sie die Regierungserklärung von Attal am Dienstagnachmittag, in der er voraussichtlich erneut zu den Bauernprotesten Stellung nehmen wird. (eulerpool-AFX)