BASF stößt Lacke-Geschäft ab: Carlyle übernimmt Großteil
Der deutsche Chemieriese BASF hat einen bedeutenden Schritt in seiner strategischen Neuausrichtung unternommen und für seine Lack-Sparte einen Käufer gefunden: den US-amerikanischen Finanzinvestor Carlyle. Nachdem beide Seiten zu einer Einigung gekommen sind, wird der Unternehmenswert des Geschäftsbereichs auf beeindruckende 7,7 Milliarden Euro geschätzt. Der Abschluss der Transaktion ist für das zweite Quartal des kommenden Jahres geplant und wird BASF 5,8 Milliarden Euro vor Steuern einbringen.
Interessant ist, dass BASF 40 Prozent an der Sparte behalten wird. Die BASF-Aktie zeigte sich kurzzeitig positiv von dieser Nachricht beeinflusst, verlor jedoch recht schnell die gewonnenen Zuwächse. Der Schritt reiht sich ein in die von Markus Kamieth, dem Chef von BASF, vorangetriebene Umstrukturierung des Konzerns, der derzeit unter einer allgemeinen Schwäche in der Branche leidet.
Die Lack-Sparte bedient insbesondere Kunden aus der deutschen Automobilindustrie, die ihrerseits aufgrund von Herausforderungen durch die Konkurrenz aus China und das Verpassen des E-Auto-Trends unter Druck steht. Bereits Anfang der Woche gab es erste Berichterstattungen der "Financial Times", dass Exklusivverhandlungen zwischen BASF und Carlyle stattfinden. Die zu verkaufende Sparte beschäftigt derzeit rund 10.300 Mitarbeiter und generiert einen jährlichen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro.

