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BASF auf Umbaukurs: Agrarchemie an die Börse?

19. September 2024, 10:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
BASF auf Umbaukurs: Agrarchemie an die Börse?
Foto: InvestmentWeek
Die Agrarchemie-Sparte von BASF könnte in den kommenden Jahren an die Börse gehen. Schätzungen zufolge hat der Bereich einen Wert von bis zu 20 Milliarden Euro – eine potenzielle Kapitalquelle, um den Konzern umzustrukturieren.
BASF plant einen radikalen Konzernumbau. Ein Börsengang der Agrarchemie steht im Raum, und auch das Lackgeschäft könnte einen Partner bekommen. Anleger sind begeistert – doch der Weg ist noch lang.

Der Chemieriese plant, sich neu aufzustellen – und das könnte gravierende Folgen haben. Ein möglicher Börsengang der Agrarchemie-Sparte und Teilverkäufe im Lackgeschäft treiben die Aktie nach oben, aber die eigentliche Herausforderung steht dem neuen CEO Markus Kamieth erst noch bevor. Auf dem Kapitalmarkttag am 26. und 27. September will er seine Pläne offenlegen – und die Erwartungen der Investoren sind hoch.

Schon länger kriselt es bei BASF. Die Verkäufe sinken, die Kosten am Standort Ludwigshafen steigen, und das Geschäft mit Agrarchemikalien hat zuletzt enttäuscht.

BASF Capital Markets Day

Doch nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen: Ein Börsengang der Agrarchemie könnte BASF dringend benötigtes Kapital bringen. Experten schätzen den Wert der Sparte auf bis zu 20 Milliarden Euro – eine Summe, die bei den aktuellen Problemen des Konzerns helfen könnte.

Agrarchemie an die Börse?

Das ist die große Frage, die im Raum steht. Bereits im Dezember hatte BASF Teile der Agrarchemie-Sparte ausgegliedert, doch damals hieß es noch, ein Verkauf oder Börsengang sei nicht geplant.

Nun sieht das anders aus. Insider berichten, dass die Vorbereitungen laufen – ein IPO in den nächsten Jahren ist wahrscheinlich. Das Ziel: Kapital beschaffen und den Konzern schlanker aufstellen.

Der neue BASF-CEO muss den Chemieriesen nach schwierigen Jahren wieder auf Kurs bringen. Anleger setzen auf seine Pläne für den Konzernumbau und erwarten Antworten beim anstehenden Kapitalmarkttag.

Die Agrarchemie ist ein profitabler, aber auch volatiler Bereich. BASF hat in den letzten Jahren stark in diesen Sektor investiert, doch die jüngsten Quartalszahlen zeigten Schwächen. Ein Börsengang könnte nicht nur frisches Geld in die Kasse spülen, sondern auch die Profitabilität des Geschäfts besser in den Fokus rücken.

Teilverkäufe im Lackgeschäft

Nicht nur in der Agrarchemie könnte sich bald einiges ändern. Auch das Geschäft mit Lacken und Beschichtungen steht zur Disposition. Hier wird spekuliert, dass BASF entweder Teilverkäufe plant oder externe Partner ins Boot holen will. Schon länger wird versucht, diesen Bereich unabhängiger zu machen.

„Wir konzentrieren uns auf die profitablen Kerngeschäfte“, heißt es aus dem Konzern.

Dass ein Verkauf im Raum steht, könnte für zusätzliche Dynamik sorgen.

Besonders spannend: BASF will sich zwar von Teilbereichen trennen, aber trotzdem den Einfluss behalten. Strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen sind im Gespräch – so könnte BASF flexibel bleiben und gleichzeitig Risiken abfedern.


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Anleger hoffen auf die Wende

Die Börse reagierte auf diese Spekulationen mit Begeisterung: Die Aktie legte zeitweise um mehr als fünf Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit Juni. Für viele Anleger ist das ein Hoffnungsschimmer.

Quelle: Eulerpool

Denn in den letzten Jahren ging es mit dem BASF-Kurs eher bergab. Seit 2018 haben die Papiere rund 50 Prozent an Wert verloren – das Vertrauen in den Konzern bröckelte.

Quelle: Eulerpool

Die Quartalszahlen waren zuletzt kein Grund zum Jubeln: Gesunkene Verkaufspreise, ein schwächelndes Agrargeschäft und negative Währungseffekte belasteten die Bilanz. Gleichzeitig kämpft BASF mit hohen Kosten, insbesondere am Standort Ludwigshafen, der seit zwei Jahren Verluste schreibt.

Der Kapitalmarkttag wird also entscheidend: Kann Markus Kamieth das Ruder herumreißen und den Konzern wieder auf Wachstumskurs bringen?

Das schwere Erbe von Brudermüller

Kamieth hat keine leichte Aufgabe. Sein Vorgänger Martin Brudermüller hinterließ ihm ein schweres Erbe: Im Februar kündigte Brudermüller ein weiteres milliardenschweres Sparprogramm an, das auch einen Stellenabbau in Ludwigshafen umfasst. Der größte Produktionsstandort von BASF soll neu aufgestellt werden, um langfristig wieder profitabel zu werden.

Quelle: Eulerpool

Doch das Problem liegt tiefer. BASF kämpft mit einer schwächelnden Weltwirtschaft und einer immer härteren Konkurrenz, vor allem aus Asien. Der Chemieriese muss sich neu erfinden – und genau das scheint Kamieth nun anzugehen.

Kann BASF die Kurve kriegen?

Der Kapitalmarkttag Ende September könnte entscheidend sein für die Zukunft von BASF. Anleger hoffen auf klare Ansagen, wie der Konzern wieder profitabler werden will. Ein Börsengang der Agrarchemie und Teilverkäufe im Lackgeschäft könnten der Anfang sein – aber reicht das, um BASF langfristig wieder auf Erfolgskurs zu bringen? Die nächsten Wochen werden es zeigen.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 19.09.2024 · 10:00 Uhr
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