Bain gibt Übernahmekampf um Fuji Soft auf: KKR triumphiert mit 4‑Mrd.‑Dollar-Angebot
Die US-Beteiligungsgesellschaft Bain Capital hat ihren Versuch, den japanischen IT-Dienstleister Fuji Soft für 4 Mrd. Dollar zu übernehmen, überraschend beendet. Am Montag erklärte das Private-Equity-Haus, es werde auf ein eigenes Übernahmeangebot verzichten und auch nicht den Preis von 9.850 Yen (rund 65 Dollar) je Aktie bieten, mit dem Konkurrent KKR bislang führt. Damit unterliegt Bain in einem der aggressivsten Bieterwettstreite, den Japans Private-Equity-Szene je erlebt hat.
Der Konflikt hatte sich seit Sommer zugespitzt, als der aktivistische Investor 3D Investment Partners eine Privatisierung von Fuji Soft anregte und das Unternehmen daraufhin zum Verkauf stellte. KKR ging mit einem ersten Gebot von 8.800 Yen an den Start, erhöhte dann, während Bain Ende vorigen Jahres — trotz fehlender Zustimmung des Vorstands — eine eigene Kaufofferte ankündigte. Beobachter bewerten dies als beispiellosen Schritt in einem Markt, der traditionell durch zurückhaltende Verhandlungen geprägt ist.
Am Ende hatte KKR die besseren Karten. Es sicherte sich früh einen dominierenden Aktienanteil von mehr als einem Drittel am Unternehmen, indem es Anteile von aktivistischen Investoren aufkaufte. Zugleich konnte das Management von Fuji Soft von KKR überzeugt werden, während die Gründerfamilie auf Bain setzte. Analysten heben hervor, dass die Rivalität den Minderheitsaktionären zugutekam: Seit Beginn des Tauziehens stieg das Kursniveau um rund 12 Prozent; die Aktie kletterte im Hoch sogar auf 9.900 Yen und verleiht Fuji Soft aktuell einen Börsenwert von 4,4 Mrd. Dollar.
Bain kommentierte, seine Vorgehensweise habe letztlich „zu den Interessen der Aktionäre des Zielunternehmens beigetragen“. KKR wiederum lehnte eine Stellungnahme ab. Mit dem nun hohen Gebot unterstreicht das Unternehmen seine Entschlossenheit, den IT-Dienstleister zu übernehmen. Der Fall illustriert zugleich, wie sehr der japanische Private-Equity-Markt internationale Praktiken adaptiert — und dass Übernahmen zunehmend durch offene Rivalitäten und deutliche Preissteigerungen gekennzeichnet sind.