Awkward – Unangenehme Partyrunde

Awkward und ähnnliche Partyspiele sind eigentlich prädestiniert für die Switch. Durch die Mobilität der Konsole könnt ihr so eine lockere Runde an jedem Ort mit euren Bekannten zocken. Wenn eine Konsole in einem solchen Maße für ein Genre geeignet ist, kann das allerdings auch zu einer großen Verwässerung führen. Richtige Perlen sind schwer zu finden und diverse Games sind einfach nur uninspiriert in den eShop geworfen worden. Inwiefern sich das Spiel aus der Schmiede von Snap Finger Click für einen Kauf lohnt, haben wir für euch getestet.

Hast du oder hast du nicht?

Das Spielprinzip von Awkward klingt schon mal sehr unterhaltsam. Angeblich sollt ihr so mit Familie und Freunden in Situationen gebracht werden, die einfach nur unfassbar unangenehm sein können. Ihr werdet immer in Duos gepackt. Person A beantwortet eine Frage, Person B muss dann schätzen, wie Person A geantwortet hat. Die Fragen können dabei ganz harmloser Natur sein (Wärst du lieber ein Hund oder eine Katze?) oder aber ziemlich private Einstellungen erfragen (Würdest du mit einer anderen Person schlafen, wenn sicher ist, dass dein*e Partner*in davon nichts erfährt?). Schätzen die Spielenden sich gegenseitig richtig ein, steigt der Prozentwert eurer Beziehung. Das ganze könnt ihr mit bis zu sechs Menschen spielen. Entweder spielt ihr zu zweit, zu viert oder zu sechst in Teams oder mit drei bis sechs Personen alle gegen alle.

Artdesign und Musik ist dabei sehr schlicht gehalten. Die Fragen werden immer wieder auf den gleich aussehenden Karten präsentiert und ein alter Mann, der aussieht, als wäre er aus alten Zeitungsbildern ausgeschnitten worden, kommentiert falsche Einschätzungen mit dem namensgebenden „Awkward!“. Das Setting einer Gameshow ändert dabei nicht großartig oder bemüht sich um Abwechslung. Der Fokus liegt hier ganz klar auf de Fragen und vor allem den Geschehnissen auf der Couch vor dem Fernseher. Online lässt es sich nämlich auch nicht spielen. Ihr zockt an einem Gamepad und benötigt an diesem zwei Knöpfe. Eure Wahl zwischen den beiden möglichen Antworten gebt ihr ungesehen ab, reicht dann das Gamepad weiter, die mitspielende Person gibt dann ungesehen ihre Einschätzung ab. Nach einer Frage seht ihr dann, wie Menschen auf der ganzen Welt diese beantwortet haben.

Wieso Awkward fühlen?

Der Vorteil an Awkward ist wohl, dass es keinerlei Einstiegshürden gibt. Das Spielprinzip ist sofort verstanden und sofern ihr des Englischen mächtig seid, könnt ihr auch sofort mitspielen. Das Drücken zwei verschiedener Knöpfe, die ständig auf dem Bildschirm angezeigt werden, sollte kein Problem sein. Problematischer ist eher, dass ihr selbst als Neuling schnell merkt, wie wenig Umfang im Spiel steckt. Nach fünf bis sechs Runden wiederholen sich schon vereinzelte Fragen. Abwechslung durch interessante, andere Spielmodi fehlt leider ebenfalls. Auch die Präsentation des Spiels motiviert nicht dazu, länger vorm Bildschirm zu bleiben. Das alles kriegt ein Jackbox Paket mit seinen klugen Moderationen und der hohen Diversität an Partyspielen viel besser hin.

Awkward hingegen punktet allein über mögliche, entstehende Diskussionen wegen mancher Antworten. Wenn mal eine heikle Frage auftaucht und ihr euch gegenseitig falsch einschätzt, fangen nämlich die Gespräche an. Ist die Antwort wirklich dein Ernst? Du würdest eher dich als ein krankes Kind aus einem brennenden Haus retten? Du bist schon einmal fremdgegangen? Wer Freude an Auseinandersetzungen hat, dürfte in diesen Momenten der glücklichste Mensch auf Erden sein. Wenn Spieler*innen sich nicht dem sozialen Druck hingeben und alles ehrlich beantworten, kann es durchaus mal rund gehen. Potential für einen zünftigen Streit ist gegeben. Aber will man so etwas wirklich? Will man ein Gesellschaftsspiel spielen in der Hoffnung, dass sich die Mitspielenden in die Haare kriegen?

Fazit

Wenn in euch nicht irgendwo ein kleiner Sadist steckt, der Freude an Auseinandersetzung hat, ist Awkward kein Spiel für euch. Und selbst wenn das auf euch zutrifft, sind viele der gestellten Fragen doch zu belanglos. Es fehlt einfach an Abwechslung, sowohl in den Spielmodi als auch in der Darstellung des Ganzen. Die Idee hinter diesem Spiel ist witzig und erfrischend. Dementsprechend machen die ersten paar Runden auch noch Laune. Allerdings lässt die Motivation, einen Abend mit diesem Spiel zu füllen, sehr schnell nach. Interessiert euch das Spielkonzept, könnt ihr gerne mal reinschnuppern, sofern der Preis euch nicht zu hoch erscheint. Allen anderen empfehlen wir aber, sich an die Jackbox Games zu halten.

Gaming
[next-gamer.de] · 27.07.2018 · 12:27 Uhr
[0 Kommentare]
 
Fotograf soll 17 Frauen missbraucht haben - Prozessauftakt
Paris (dpa) - Vor einem Gericht in Paris hat am Montag der Prozess gegen einen 38 Jahre alten […] (00)
83 Prozent sehen Digitalisierung als Chance für die Energiewende
Intelligente Stromnetze, Smart Meter, Heizungssteuerung per Smartphone: Eine große Mehrheit der […] (00)
Gastronomie-Sterben in Deutschland: Die Welle hat erst begonnen
48.000 leere Stühle: Das bittere Ergebnis von Politikversagen und Ignoranz. Die deutsche […] (01)
Robert Downey Jr: Zuhause neurotisch
(BANG) - Robert Downey Jr lebt zuhause bei seiner Familie seine Neurosen aus. Der erfolgreiche […] (00)
Sachsens Turbo: Chipfabriken schneller als in den USA
Wasserkraft als Geheimwaffe: Dresden schaltet im globalen Chiprennen einen Gang höher, während […] (00)
Swiatek gewinnt Finale von Indian Wells deutlich
Indian Wells (dpa) - Die Weltranglistenerste Iga Swiatek hat zum zweiten Mal das Tennis-Masters […] (02)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
19.03.2024(Heute)
18.03.2024(Gestern)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News