Ausstieg mit Folgen: Der erste Kohlekonzern eröffnet in der Lausitz einen Solarpark

Lange hat es gedauert, aber inzwischen gibt es eine Einigung: Ab dem Jahr 2038 wird Deutschland keine Kohle mehr abbauen und zur Ernergiegewinnung verbrennen. Von dieser Entscheidung sind zum einen die Menschen in den entsprechenden Regionen betroffen. Denn dadurch fallen zahlreiche gut bezahlte Arbeitsplätze weg. Zum anderen müssen sich aber auch die dort tätigen Kohlefirmen nach neuen Geschäftsfeldern umsehen. Wie dies aussehen könnte, zeigt nun ein Beispiel aus der Lausitz. Dort hat das Unternehmen Leag ein Solarkraftwerk mit einer Kapazität von zehn Megawatt errichten lassen. Diese Nachricht ist von besonderem Interesse, weil der Konzern eigentlich vor allem bekannt ist, weil er insgesamt vier Kohlekraftwerke betreibt. Alleine im vergangenen Jahr erzeugte er auf diese Weise rund 55 Milliarden Kilowattstunden fossilen Strom.

Bild: Leag

Der Flugplatz Welzow wurde einst von der Sowjet-Armee genutzt

Geld verdient das Unternehmen damit allerdings nicht. Stattdessen fiel im Jahr 2017 ein Verlust in Höhe von 62,9 Millionen Euro an. Durch den Entschluss der Bundesregierung, vollständig aus der Kohle auszusteigen, hat das Geschäft zudem auch keine langfristige Perspektive mehr. Da kam dem Vorstand das Solarprojekt am Flugplatz Welzow vermutlich sehr gelegen. Dort betreibt die Firma Juwi bereits einen Solarpark, der auf einem Gelände steht, das einst Vattenfall Europe – einem Vorgänger der Leag – gehörte. Beim Ausbau der Anlage arbeiteten Juwi und Leag nun zusammen. So hat sich Juwi um den Bau der Anlage und die Teilnahme an einer Ausschreibung der Bundesnetzagentur gekümmert. Nun wird die Firma das Solarkraftwerk noch fünf Jahre betreiben, bevor die Anlage vollständig von Leag übernommen wird.

Der Solarpark wird im Rahmen des EEG-Gesetzes gefördert

Schon zuvor wird der Kohlekonzern den erzeugten Strom aber selbst vermarkten. Unterstützung kommt dabei von staatlicher Seite. Denn die im Rahmen der Ausschreibung ausgewählten Projekte erhalten im Schnitt eine Förderung von 4,33 Cent je Kilowattstunde. Wie hoch der Zuschuss für den Solarpark in Welzow genau ist, wurde bisher nicht kommuniziert. Er dürfte aber nicht weit unter dem genannten Wert liegen. Rein rechnerisch ergibt sich dadurch ein staatlicher Zuschuss in Höhe von mehreren zehntausend Euro. Wie hoch die Summe letztlich aber tatsächlich ausfällt, hängt auch davon ab, wie viel Geld der Solarstrom an der Leipziger Strombörse einbringt. Davon wiederum dürfte auch abhängen, wie stark der Leag-Konzern das Geschäft mit den Erneuerbaren Energien zukünftig ausbauen wird.

Via: Juwi

Energie / Solarenergie
[trendsderzukunft.de] · 27.06.2019 · 11:09 Uhr
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